|
|
|
Gallia
Narbonensis (121 v.Chr.)  |
|
Die
Keimzelle dieser Provinz, die am Anfang einfach nur
"Provincia" (daher das heute Provence) hieß,
war das griechische Massalia. Um sich der Konkurrenz aus
Karthago zu erwehren, verbündete sich Massalia schon
früh mit Rom. Das Interesse von Rom war es, entlang der
ligurischen Küste einen sogenannten "gallischen
Pfad" nach dem neu hinzugewonnenen Hispanien zu
haben. Daher griff Rom wiederholt mit Truppen ein, um in
dieser Region für Ruhe zu sorgen. Den entscheidenden
Schritt zur Eingliederung Südgalliens in sein
Herrschaftsgebiet tat Rom im Jahre 124 v. Chr., als sich
Massalia nicht länger allein der Salluvier erwehren
konnte.123 v. Chr. gelang es Konsul C.Sextius Calvinus
mit Entremont die Hauptstadt des Stammes der Salluvier
zu erobern. Zum Zeichen seines Sieges gründete er ein
Jahr später "Aquae Sextiae Saluviorum" (Aix-en-Provence,
F), die erste römische Stadt in Gallien. |

[62]
Karte der Provinz
|
|
|
|
Als
Gründungsjahr der Provinz kann wohl das Jahr 121 v.Chr.
angesehen werden, da nun die drei wichtigten keltischen
Stämme unter Kontrolle gebracht worden waren. In den Jahren
120-117 v.Chr. wurden das Gebiet westlich der Rhone
unterworfen und mit dem Bau der Via Domitia begann, die von
der Rhone bis an die Nordgrenze Hispaniens führte. In den
Jahren 109-103 v. Chr. hatte die junge Provinz sehr unter den
Einfällen verschiedener Germanenstämme zu leiden (Kimbern,
Teutonen und andere). Allerdings wurden sowohl die Teutonen
als auch die Kimbern in den Jahren 102/101 von C.Marius
vernichtend geschlagen.
Aber auch danach gab es immer wieder Volksaufstände (unter
anderem der Salluvier), die aber alle mit gnadenloser
Brutalität niedergeschlagen wurden. Erst Caesar, der
Südgallien zur strategischen Ausgangsbasis für seinen
Gallien-Feldzug machte, brachte etwas Beruhigung. Nach
46 v.Chr. begann Caesar Veteranen in Südgallien anzusiedeln
und überall Militärstädte zu gründen (wie Arelas/Arles,
Vienna/Vienne). Augustus setzte diese Politik fort. Seit der
Neuordnung der Provinzen im Jahre 27 v.Chr. trug die Provinz
dann offiziell den Namen "Gallia Narbonensis".
Mehr als zwei Jahrhunderte lang prägte Frieden das südliche
Gallien und es gedieh zu einer sehr wohlhabenden Provinz, die
mehr zu Italien den zu Gallien zu gehören schien. Um die
Mitte des 3.Jrh. fand dieser Frieden sein Ende, als wiederholt
Germanenstämme in das Land einfielen. Das Ende der römischen
Macht kam schließlich mit den Westgoten, die 418 das Reich
von Toulouse gründeten während der Osten und Norden in die
Hände der Burgunder und Ostgoten fiel. |
|
|
|
Gallia
Lugdunensis (27 v.Chr.)  |
 |
Zurück zur Karte
|
Städte: |
Lugdunum
(Lyon, F) |
|
 |
|
Alesia |
|
Bibracte |
|
Lutetia
(Paris) |
|
Augustodunum |
|
|
|

|
[62]
Karte der Provinz
|
Die lange
Friedenszeit, die zum Ende des 1.Jrh. in ganz Gallien
anbricht, begünstigt die Entwicklung der Provinz. Die
entstehenden Städte stehen denen in der Provinz Gallia
Narbonensis oder Italiens in nichts nach. Trotzdem bleiben
weite Teile, vor allem die nördlichen Gebiete, stark
landwirtschaftlich geprägt und es entstehen viele Gutshöfe
und Landvillen. Die Romanisierung schreitet schnell voran. Die
Jahre allgemeinen Wohlstandes enden mit den ersten
germanischen Einfällen gegen Ende des 2.Jrh. Aufgrund der
sich immer mehr häufenden Einfälle entsteht 256 das
Gallische Sonderreich unter Postumus, der von seinen
Soldaten in Köln zum Kaiser ausgerufen wird. Dieses Gallische
Reich existierte bis 273, als es kampflos an die römischen
Kaiser zurückfällt. Es reichte zeitweise bis nach Britannien
und Hispanien und hatte erst Köln und dann Trier als
Hauptstadt. Im 3. und 4.Jrh nehmen die Einfälle der Franken,
Alamannen, Vandalen, Burgunder und Westgoten sowie anderer
germanischer Stämme immer mehr zu und es fällt Rom immer
schwerer seinen Herrschaftsanspruch aufrecht zu erhalten. 406
fallen die Alanen, Vandalen und Sueben in Gallien ein und
durchziehen das Land auf ihrem Weg nach Hispanien. 418 lassen
sich die Westgoten im südlichen Gallien nieder. Ihnen folgen
443 die Burgunder, die sich an der mittleren Rhone
niederlassen. Im Jahre 451 geling es dem römischen Feldherrn
Aetius mit Hilfe germanischer Stämme nochmal, die Hunnen zu
schlagen und zu vertreiben. 475 fällt Trier in die Hände der
Franken und 486 schließlich wird ganz Gallien fränkisch. |
|
|
|
Gallia
Belgica (27 v.Chr.)  |
 |
Zurück zur Karte
|
Städte: |
Augusta Treverorum
(Trier, Deutschland) |
|
Nemetacum |
|
Divodurum |
|
Aduatuca |
|
Bagacum (Bavay,
Frankreich) |
|
|
|
|
Gallia
Aquitania (27 v.Chr.)  |
|
|
|
|
Besuchte
römische Städte/Stätten  |
Arles
(Provence, Frankreich)  |
 |
 |
Hier
sind vor allem das Amphitheater sowie das römische Theater
sehenswert. |
|
|
|
Glanum
(Provence, Frankreich)  |
 |
 |
Hier
befindet sich das wohl am besten erhaltene Grabmal in den
römischen Provinzen. Außerdem sind weitere Reste der
ehemaligen Stadtbebauung zu sehen. |
|
|
|
Lugdunum
(Lyon, Frankreich)  |
|
 |
Von
der einstigen Größe zeugen noch ein Theater und ein Odeon . |
|
|
|
Nemausus/Nimes
(Provence, Frankreich)  |
 |
 |
Hier
sind einige sehr sehenswerte Zeugnisse der einstigen
blühenden Römerstadt zu sehen, wie der phantastisch
erhaltene römische Tempel, das Amphitheater und einiges mehr.
In der Nähe befindet sich der weltberühmte "Pont-du-Gard". |
|
|
|
Orange
(Provence, Frankreich)  |
 |
 |
Das
Theater von Orange hat eines der am besten erhalten
gebliebenen Bühnenhäuser überhaupt. Desweiteren gibt es
hier einen gut erhaltenen Triumphbogen. |
|
|
|
Pont-du-Gard
(Provence, Frankreich)  |
 |
 |
Eines
der besterhaltensten Aquädukte. Ein sehr beeindruckendes
Bauwerk von gewaltiger Größe, landschaftlich schön gelegen. |
|
|
|
Pont
Julien (Provence, Frankreich)  |
|
 |
Eine
kleine, aber gut erhaltene Brücke nahe dem Kreuzungspunkt
zweier wichtiger römischer Strassen. |
|
|
|
Vienne
(Provence, Frankreich)  |
 |
 |
Die
Stadt in der Provence besitzt mit Rom und Nimes einen der am
besten erhalten gebliebenen römischen Tempel im gesamten
ehemaligen römischen Imperium. Außerdem gibt es hier sehr
schöne Mosaiken zu bewundern. |
|
|
|
Vaison-la-Romaine
(Provence, Frankreich)  |
 |
 |
Das
"französische Pompeji" hat ein großes
Ausgrabungsgelände, ein Theater, eine Brücke und ein sehr
schönes Museum mit Statuen und Mosaiken zu bieten. |
|
|
|
Trier
(Deutschland)  |
|
 |
Von
der einstigen Größe und Bedeutung dieser Stadt zeugen heute
noch viele Bauwerke wie die Porta Nigra, das Amphitheater, die
Basilika, Reste der Thermen und einiges mehr. |
|
|
|
|
 |
|
|