Die
Provinzen des römisches Imperium
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Die
Entwicklung der Provinzen ab dem 1.Jrh.n.Chr. |
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40
/ 42 - Mauretania
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Volubilis
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Ab
105 v.Chr. war das von dem maurischen König Bocchus regierte
Königreich ein treuer Vasall Roms. Nach seinem Tod im Jahre
81 v.Chr. wurde das Reich unter seinen beiden Söhnen geteilt.
Bocchus II. und Bogud II., die den Westteil Mauretaniens
regierten, schlugen sich im römischen Bürgerkrieg nach 49
v.Chr. auf die Seite Cäsars. 46 v.Chr. gelang ihnen mit
Unterstützung von P. Sittius ein überzeugender Sieg gegen
Pompeius Truppen, die sich mit dem numidischen König Juba I.
verbündet hatten. Ein Teil des numidischen Reiches fiel
an Bocchus II während Bogud II., der Cäsar bei Munda
unterstützt hatte, reich beschenkt wurde. Mit der
Ermordung Cäsar 44 v.Chr. endete das Einvernehmen zwischen
den maurischen Brüdern und Bogud II. schloss sich Antonius an
während Bocchus II. sich mit Oktavian
verbündete. |
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31
v.Chr. wurde Bogud II. durch Agrippa gefangen und ermordet.
Bocchus II. war 2 Jahre zuvor ohne einen Erben gestorben.
Dennoch machte Oktavian (Augustus) das Land noch nicht zur
Provinz sondern ließ eine Reihe von römischen Kolonien an
der Küste gründen. Im Jahre 25 v.Chr. machte Augustus dann
den letzten numidischen König Juba II., der in Rom erzogen
worden war, zum Klientelkönig von Mauretanien. Sein Sohn
Ptolemaios übernahm im Jahre 23 den Thron, wurde aber im
Jahre 40 bei einem Rombesuch auf Befehl von Kaiser Caligula
völlig grundlos gefangen genommen und umgebracht. Aber erst 2
Jahre später wurden die beiden Provinzen Mauretania
Caesariensis und Mauretania Tingitana mit den Hauptstädten
Caesarea (Cherchel, Algerien) und Tingis (Tanger, Marokko)
gegründet. Die Provinz wurde aufgrund ihres fruchtbaren
Landes (die Provinz lieferte reiche Ernten an Getreide,
Gemüse, Wein und Oliven) immer wieder durch Unruhen
erschüttert, so auch bei den langanhaltenden Kämpfen der
Mauren 138 - 161 zur Zeit Kaiser Antonius Pius. Im Laufe der
Zeit reduzierte sich das römische Einflussgebiet und bereits
im 3.Jrh. klaffte eine Lücke zwischen beiden mauretanischen
Provinzen. Später verbündeten sich die Mauren mit den
Vandalen gegen Ostrom. Erst Solomon gelang 541 die Eroberung
des östlichen Mauretanien für den byzantinischen Kaiser
Justinian. Spätestens zu Beginn des 8.Jrh endete die
Geschichte des römischen Mauretanien.
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43
- Britannia
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Hadrianswall
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In
den Jahren 55 und 54 v.Chr. landete Cäsar mit seinen Truppen
in Britannien. Aber die Britannier wichen der direkten
Konfrontation aus. bevor Cäsar 54 v.Chr. die Insel wieder
verließ, schloss er mit den Britanniern einen
Waffenstillstand. Seitdem war der Süden der Insel Bestandteil
des römischen Einflussgebietes. Abgeschreckt durch die
Niederlagen in Germanien ließ Augustus den Plan der Eroberung
Britanniens fallen. Im Jahre 43 landete Aulus Plautius im
Auftrag von Kaiser Claudius auf der Insel und eroberte in
einem ersten Schritt das Land der Belger,
deren Hauptsitz Venta Belgarum (Winchester) war. Die
benachbarten Stämme (z.B. die Regner) erhielten den Status
von Klientelreichen. |
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Die weitere
Eroberung erfolgte schrittweise, allerdings wuchs mit der zeit
auch der britannische Widerstand. Allerdings nutzen die
Römer, wie schon zuvor bei den Kelten und Germanen, die
Streitigkeiten und Auseinandersetzungen zwischen den einzelnen
Stämmen zu ihrem Vorteil und unterwarfen einen Stamm nach dem
anderen. Schließlich eroberten sie so große Teile Süd- und
Mittelenglands sowie das heutige Wales. Zur Sicherung der
eroberten Gebiete wurden zahlreiche Kastelle und Legionslager
errichtet. Im Jahre 59 starb der König der Icener und
vermachte sein Königreich als Zeichen seiner Unterwürfigkeit
zu gleichen Teilen seinen Töchtern und dem römischen
Kaiser. Als der Statthalter C. Suetonius Paulinus jedoch
das Testament ignorierte und das Königreich der Icener für
abgeschafft erklärte, brach ein Aufruhr unter Führung der
Königswitwe Boudicca los. Dieser erfasste schnell den
gesamten Südosten Britanniens und führte zur Zerstörung der
gerade gegründeten Städte Camulodunum (Colchester),
Verulamium (St. Albans) und Londinium (London). In einem
gewaltigen und blutigen Gegenschlag der Römer wurden die
Aufständigen vernichtend geschlagen. Die Eroberung der Insel
endete erst unter Kaiser Domitian (81 - 96) als C. Iulius
Agricola das nordbritannische Heer 83 und 84 schlug und die
Nordgrenze der Provinz festlegte. Nach dem Aufstand der
Brigantes im Jahre 118 wurde unter Kaiser Hadrian der
sogenannte Hadrianswall auf der Linie der heutigen Städte
Newcastle upon Tyne und Carlisle mit einer Gesamtlänge von
ca. 130 km errichtet und mit 17 Kastellen abgesichert. Er
wurde im Jahre 127 fertiggestellt. Der unter dem Statthalter
Q. Lollius Urbicus weiter Richtung Norden vorgeschobene
Antoninuswall, der 142/43 errichtet wurde, hatte nur kurzen
Bestand. Bereits vier Jahrzehnte nach seiner Errichtung
wurde die Nordgrenze wieder auf den Hadrianswall
zurückgenommen. Dieser Wall wurde von Kaiser Septimius
Severus, der in Eboracum (York) 211 starb, neu befestigt und
ausgebaut. Trotz seiner Grenzlage war Britannia immer eine
konsularische Provinz. Bereits im 1.Jrh. wurde die Residenz
des Statthalter von Camulodunum nach Londonium verlegt. Trotz
der recht erfolgreichen Romanisierung der britannischen
Gebiete blieb ein starker keltischer Einfluss erhalten, der
auch noch lebendig war, als die Sachsen und Angeln das
aufgrund des Zusammenbruch des Weströmischen Reiches nahezu
wehrlose Land im 5.Jrh. eroberten.
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43
- Lycia et
Pamphylia
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Side
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Die beiden
Regionen Lycia und Pamphylia gehörten bis zur Schlacht bei
Magnesia 190 v.Chr. zum seleukidischen Reich. Danach gerieten
sie in den Einflussbereich der siegreichen Römer, die
Pamphylien den verbündeten Pergamenern und Lykien dem
Königreich Rhodos zur Verwaltung überließen. Trotzdem
blieben viele sich dagegen zur Wehr setzende Städte wie
Aspendos oder Side trotz pergamenischer Bemühungen weitgehend
unabhängig. Nachdem sich Rhodos im 3.Makedonischen Krieg
unentschlossen zeigte, ließen die Römer ihren einstigen
Vasallen fallen und erklärte Lykien für frei. In den Jahren
168/67 v.Chr. erhielten die Städte des lykischen
Städtebundes den Status von "civitates liberae" und
standen damit auch unter dem besonderen Schutz
Roms. Dieser Status wurde nach 129 v.Chr. auch den
pamphylischen Städten verliehen. Im Gegensatz zu den gut
verwalteten lykischen Städten entwickelte sich Pamphylien
immer mehr zu einem Zentrum der Piraterie im östlichen
Mittelmeer. |
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Nachdem der
Handel in dieser Region fast völlig zum Erliegen gekommen
war, griff Rom ein. Aber erst 67 v.Chr. gelang es Pompeius die
Piraten vor Korakesion (Alanya, Türkei) vernichtend zu
schlagen und in der Folge auch ihre letzten Schlupfwinkel
aufzuspüren und zu zerstören. Danach gehörte Pamphylia
mehrere Jahrzehnte zur Provinz Cilicia
und später eventuell auch teilweise zu Galatia.
Der lykische Städtebund dagegen behielt seine Unabhängigkeit
bis zur Gründung der neuen Provinz im Jahre 43, spielte aber
innenpolitisch bis weit in die Kaiserzeit hinein eine wichtige
Rolle. Der anfangs dem Kaiser unterstellte Statthalter hatte
nach der Gründung der gemeinsamen Provinz seinen Sitz in der
lykischen Stadt Patara. Nach 164 wurde die Provinz Lycia et
Pamphylia im Austausch gegen die zuvor senatorisch verwaltete
Provinz Pontus et Bithynia
dem Senat unterstellt. Wahrscheinlich unter Kaiser Diokletian
wurden aus der einen wieder zwei Provinzen. Beide Gebiete
waren bis ins 7.Jrh. noch Teile des Oströmischen Reiches.
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44
/ 45 - Moesia
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Tomis (Constanta)
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Wahrscheinlich
wurde das Gebiet der späteren Provinz erst 15 als römisches
Interessengebiet besetzt. Bis zum Jahre 44 war Moesia keine
eigenständige Provinz, sondern bildete gemeinsam mit Macedonia
und Achaea eine durch den
Kaiser direkt verwaltete Großprovinz. Bis zur Eroberung Dakiens
106/107 bildete die Donau zwischen der Mündung der Save und
dem Flussdelta ins Schwarze Meer die Nordgrenze der Provinz.
Aber es wurde auch im 1.Jrh nördlich der Donau Krieg zur
Durchsetzung römischer Interessen geführt. Der
moesische Statthalter Aelianus drang zur Zeit Kaiser Neros bis
in das Mündungsgebiet des Tyras/Dnjestr vor und eroberte dort
die gleichnamige griechische Stadt. Damit unterstrich Rom
seinen Anspruch auf Kontrolle der Schwarzmeerküste bis hinauf
zur Krim. Diese Aufgabe wurde im wesentlichen von den
moesischen Statthaltern wahrgenommen. Im Jahre 85 überschritt
der dakische König Decebalus die Donau und fügte den Römern
eine Niederlage zu. Um die Reichsgrenze effizienter und besser
kontrollieren zu können, wurde Moesia 86 geteilt in Moesia
superior und Moesia inferior. 271 sah sich Kaiser Aurelian
gezwungen, die Provinz Dacia wiederaufzugeben und große Teile
der dortigen Bevölkerung wurden auf moesisches Gebiet
umgesiedelt. Später bildeten Mösien und Thrakien
eines der Kerngebiete des Byzantinischen
Reiches. Trotz der Bemühungen Kaiser Justinians zur
Sicherung der Donaugrenze durch den Bau neuer Festungen konnte
diese Grenzlinie nicht dauerhaft gehalten werden. Erst Kaiser
Basilios II. vermochte im 10. Jrh. die Donaugrenzen
zurückzuerobern.
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45
- Thracia
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Plovdiv
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Mit
der makedonischen Niederlage 168 v.Chr. wurden die Thraker zu
unmittelbaren Nachbarn der Römer. Dennoch zögerte der Senat
zu diesem Moment das zuvor makedonisch beeinflusste Gebiet
Thrakiens ebenfalls zu erobern. Die Römer glaubten lange Zeit
das thrakische Kernland auch ohne es zur Provinz machen zu
müssen, kontrollieren zu können. Aufgrund der Uneinigkeit
der thrakischen Stämme untereinander gelang dies auch
lange. Erst im Jahre 45 sah Rom nach vielen Aufständen
und Querelen die Zeit für gekommen, die thrakische
Unabhängigkeit zu beenden und das Gebiet zur Provinz Thracia
zu machen. In der 2. Hälfte des 2.Jrh. wurde das Gebiet
von zahlreichen feindlichen Einfällen heimgesucht, erst unter
Kaiser Septimius Severus (193 - 211) kehrte wieder relative
Ruhe ein, die bis in die 30er Jahre des 3.Jrh. anhielt. In der
Folge fielen vor allem die Goten
und Burgunder
immer wieder in das Land ein und eroberten und zerstörten
einige Städte, wie Philipppopolis (Plovdiv, Bulgarien).
Schließlich sah sich Kaiser Aurelian 271 gezwungen, die
Provinz aufzugeben und die Bewohner nach Moesia hinter den
Donaulimes in Sicherheit zu bringen.
Weitere
Informationen und besuchte Städte/Stätten
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unter
Kaiser Claudius (41 - 45) - Noricum
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Magdalensberg
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Die Beziehungen
Rom zum Königreich Noricum gehen teilweise bis ins
2.Jrh.v.Chr. zurück. Im Jahre 113 v.Chr. leisteten die Römer
dem Königreich Beistand im Kampf gegen die Kimbern
und Teutonen, aber sie sicherten damit auch ihre
Handelsinteressen. Bis zur Gründung der römischen Provinz
wurde das Königreich Noricum als Klientelstaat behandelt. Die
Provinzhauptstadt der neuen Provinz wurde Virunum, das am
Knotenpunkt wichtiger Strassen nach Rätien,
Pannonien und Italien
lag. In der flavischen Zeit begann der Ausbau des
Doanulimes. Die Sicherheit der Provinz hielt bis in das Jahr
167, in dem Truppen der Markomannen
und Quaden den
Donaulimes durchbrachen und bis nach Aquileia vordrangen, das
sie erfolglos belagerten. |
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Als in der
Provinz Raetia der Limes aufgegeben
werden musste und die Nordgrenze auf die Donau zurückgenommen
wurde (259/260) , war das auch in Noricum spürbar. Etwas Ruhe
an der norischen Front brachten erst die Bemühungen der
Kaiser Gallienus, Gothicus, Aurelian und Probus. Unter Kaiser
Diokletian (284 - 305) wurde auch diese Provinz neu
organisiert und es entstanden dei beiden Provinzen Noricum
ripense und Noricum mediterraneum. Erst im Jahre 395
überqueren wieder Markomannen
in grosser Zahl die Donau und werden teilweise hier
angesiedlet. 401 durchziehen die Vandalen
Noricum ripense, wenig später folgen ihnen die Ost-
und dann auch die Westgoten, die grosse Teile besetzen und
Zerstörungen anrichten. 451 ziehen die Hunnen
westwärts durch und zerstören zwei Jahre später auf dem
Rückzug von der verlorenen Schlacht an den Katalaunischen
Feldern weite Teile Noricums. Im Jahre 488 gibt Odoaker den
Befehl zur Umsiedlung aus der Provinz Noricum ripense nach
Italien. Im restlichen Noricum überdauert der römische
Einfluss bis weit in das 6.Jrh. und endet dort erst mit dem
Einfall der Awaren und Slawen gegen Ende des 6.Jrh.
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unter
Kaiser Claudius und Nero - Alpes
Graiae et Poeninae, Alpes Cottia, Alpes Maritimae
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Cemenelum (Nizza)
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Wichtig war den
Römern zur Zeit Caesars lediglich der Alpenübergang über
den Mt.Genevre in der späteren Provinz Alpes Cottiae. Dieser
verband Italien neben der Küstenstrasse mit Südgallien und
Hispanien. Wahrscheinlich hat auch Hannibal 218 v.Chr. diesen
Pass bei seiner legendären Alpenüberquerung benutzt. In den
Jahren 25 v.Chr. begann dann der Alpenfeldzug. Der Legat
A.Terentius Varro Murena besiegte gleich zu Beginn die
Salasser und eröffnete damit die Passroute per Alpes Graias
(Kleinen St.Bernhard) für die Römer. Dabei wurde diese Route
auch die Gründung der Stadt Praetoria (Aosta, Italien)
gesichert. Im Rahmen der Alpenfeldzüge 15-12 v.Chr.
wurde dann auch der Weg über den summus Poeninus (Großen St.
Bernhard) von den Römern besetzt, die in dieser Zeit
sämtliche Passübergänge als auch die vallis Poenina (das
Wallis, Schweiz) in Besitz nahmen. Im Jahre 47 erhielt das
Gebiet um den Pass Alpes Graia Provinzstatus. Dieses
Gebiet wurde ebenfalls in claudischer Zeit mit dem Gebiet um
den summus Poeninus zur neuen Provinz Alpes Graiae et Poeninae
vereinigt. Durch den Tod des letzten König Cottius, der das
Gebiet der Cottischen Alpen mit Duldung Roms verwaltet hatte,
wurde auch die Region westlich von Augusta Taurinorum (Turin,
Italien) um das Jahr 63 unter Kaiser Nero zur Provinz
Alpes Cottiae erklärt. |
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Die dritte
Provinz Alpes Maritimae, deren Hauptstadt das 13 v.Chr.
gegründete Cemenelum (Nizza, Frankreich) war, wurde
wahrscheinlich ebenfalls zur Zeit des Kaiser Claudius (41-54)
gegründet. Neben ihrer hohen verkehrspolitischen Bedeutung
durch die Alpenpässe hatten die 3 Alpenprovinzen kaum
wirtschaftliche Bedeutung für das Imperium.
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83
/ 85 - Germania
inferior und superior
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Limes
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Nach
der Eroberung Galliens und des
nördlichen Alpenvorlandes wollten die Römer ganz Gallien bis
zur Elbe zu einer ihrer Provinzen machen. Nachdem
dies misslang, wurden die linksrheinischen germanischen
Gebiete später in die zwei neuen germanischen Provinzen
unterteilt.
Weitere
Informationen und besuchte Städte/Stätten |
106
- Arabia
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Jerash
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Als
Pompeius im Jahre 64 v.Chr. Syrien
zu einer römischen Provinz machte, schloß er mit dem
Nabatäerkönig Arethas III. einen Freundschaftsvertrag.
Lediglich das zuvor eroberte Damaskus nahm er ihm wieder ab.
Da die Nachfolger dieses Königs sich als treue Vasallen Roms
erwiesen, bestand für die Römer zunächst kein Grund, dass
Königreich der Nabatäer zu erobern. Aber nach dem Tod Rabel
II. marschierte je ein Heer aus Syria
und eines aus Aegyptus
in das Reich der Nabatäer ein und nahm es ohne nennenswerten
Widerstand in Besitz. Das Gebiet wurde zur römischen
Provinz Arabia und Rom schloß damit die Lücke zwischen den
Provinzen Syria und Aegyptus. |
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Einige Städte
der früheren Dekapolis, wie z.B. Gerasa (Jerash,
Jordanien)
Die Hauptstadt wurde Bostra (Bosra esch-Scham, Syrien), da
sich hier die wichtigsten Handelsrouten aus südlicher und
östlicher Richtung kreuzten. Der erste Statthalter C.
Claudius Severus ließ den alten Königsweg zwischen 111 und
114 zur via
nova Traiana ausbauen. Unter Alexander Severus (222 - 235)
wurde die Hauptstadt Bostra zur colonia ernannt. Arabia war
eine vom Senat verwaltete Provinz. Gewürze und seltene
Duftstoffe aus dem Innern der Arabischen Halbinsel waren die
wichtigsten Handelsgüter dieser Provinz. Kaiser Trajan
stationierte im Roten Meer eine Flotte, deren Heimathafen
wahrscheinlich Aila war. Mit der Reichsreform unter Kaiser
Diokletian wird auch die Provinz Arabia geteilt. Gleichzeitig
werden die Grenzanlagen am limes Arabicus verstärkt. Kurz vor
500 gab es dann erste Überfälle der Araber, wobei die
meisten Städte im Grenzgebiet noch bis etwa 700 bewohnt
blieben. Dann zogen sich die Bewohner langsam in sicheres
Gebiet zurück und viele Städte zerfielen.
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106
/ 107 - Dacia
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Tropaeum Traiani
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60
v.Chr. gründete König Burebistas sein dakisches Königreich.
Nach dessen Ermordung 44/40 v.Chr. zerfällt das Königreich
in mehrere Füstertümer. Dann wurde Decebalus zum König
ernannt und er konnte erneut alle dakischen Stämme vereinen.
Die Daker unter ihrem neuen König Decebalus greifen 85 die
römische Provinz Moesia an, verwüsten
sie und erschlagen sogar den römischen Statthalter Oppius
Sabinus. Der erste Dakerkrieg (85-89 n.Chr.) hat
begonnen.Decebalus besiegt in der Folge römische Truppen,
macht große Beute und viele Gefangene. Er nimmt römische
Architekten und auch Überläufer bei sich auf, baut mit deren
Hilfe Festungen und Kriegsmaschinen. Die Schlacht bei Tapae
("Eisernes Tor", in den Südwestkarpaten) im Jahre
88 endete mit schweren Verlusten auf beiden Seiten aber mit
einem römischem Sieg. Die Daker konnten zurückgedrängt
werden. In der Folge rüstet Decebalus erneut auf und formiert
eine breite antirömische Koalition und seinen Nachbarstaaten
und -stämmen. Dieser Umstand sowie die strategische Bedeutung
Dakiens zur Sicherung des Imperium, aber auch die reichen
Bodenschätzen Dakiens (insbesondere Gold) bewegen endlich
Kaiser Trajan zu seinem 1. Dakerkrieg von 101-102 n.Chr. Zu
Frühjahrsbeginn 101 hatte Kaiser Traian nach fast
dreijähriger Vorbereitungszeit Rom mit etwa 14 Legionen, den
prätorianischen Cohorten (einer "Spezialeinheit")
und zahlreichen "Hilfstruppen" in Richtung Dakien
verlassen, Insgesamt schätzt man das Heer auf etwa 150.000
Mann. |
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In
mindestens zwei Schlachten (unter anderem an der unteren
Donau) sind die römischen Truppen siegreich, aber Decebalus
ist erst nach der Gefangennahme seiner Schwester ist zum
Frieden bereit. Der Friedensvertrag beinhaltete auch die
Herausgabe der römischen Deserteure und die Schleifung der
dakischen Befestigungsanlagen. Dennoch verletzt Decebalus in
der Folge die Vertragsbedingungen und rüstet wiederum auf.
Das veranlaßt den römischen Senat dazu, ihn zum Staatsfeind
Roms zu erklären. 105 kommt es dann zum 2. Dakerkrieg (105
-106) unter Kaiser Traian. Die Römer nehmen die befestigte
Hauptstadt Sarmizegetusa schließlich ein. Decebalus gelingt
zwar mit wenigen Getreuen die Flucht aus der brennenden Stadt,
aber er begeht vor seiner Ergreifung durch die römischen
Verfolger Selbstmord . In Rom
wird der Dakersieg im Jahre 107 n. Chr. mit einem großen
Triumphzug begangen, in dessen Verlauf die immens große
Dakerbeute (einige hundert Tonnen Edelmetalle wie Silber und
Gold), sowie Kriegsgefangenen vorgeführt wurden. Aus dem
Erlös der Dakerbeute wird in Rom das Forum des Traian
errichtet. 107 wird Dakien römische Provinz. Hauptstadt wird
die neugegründete Colonia Ulpia Traiana Augusta Daccia
Sarmizegetusa. Die dakische Bevölkerung wird in der Folge
zwar rigoros unterworfen, aber nicht ausgerottet. Durch stark
geförderte Zuwanderung aus anderen Regionen des römischen
Imperium geling eine sehr rasche Romanisierung der neuen
Provinz. Obwohl die Kaiser Caracalla (211 - 217), Philippus
Arabs (244 - 249) und Traianus Decius (249 - 251) große
Anstrengungen zur Sicherung der langen und offenen Grenzen
unternahmen, war die Provinz auf Dauer nicht zu halten.
Unter Kaiser Gallienus (253 - 268) mußten einige östliche
Gebiete aufgrund des Ansturm der Goten preisgegeben werden und
unter Kaiser Aurelian wurde die gesamte Provinz im Jahre 271
von Heer und Verwaltung verlassen. Große Teile der
Bevölkerung wurde auf das rechte Donauufer vor allem in die
Provinz Moesia umgesiedelt.
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114
- Armenia, 115
- Mesopotamia,
116 -
Assyria
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Römische Brückenpfeiler bei Kiphas/Hasankeyf
(Irak)
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Erste
Versuche, die römische Ostgrenze zum Schutz der Provinz Syria
vorzuschieben und so die Parther zu schwächen, wurden im
Jahre 63 v.Chr. unternommen. Aber der römische Feldherr L.
Crassus verlor bei einem erneuten Versuch sein Leben. Seine
Legionen wurden 53 v.Chr. bei Karrhai von den Parthern
vernichtend geschlagen. Erst Caesar plante wieder
großangelegte Partherkriege, aber diese Planungen wurden
durch seine Ermordung 44 v.Chr. jäh unterbrochen. Marcus
Antonius mußte sich dann 36 v.Chr. mit seinem Herr aufgrund
des starken Widerstands der Parther zurückziehen. In der
Folge erkannte Rom die Parther als Großmacht im Osten an und
der Euphrat wurde zur Grenzlinie zwischen den beiden
Herrschaftsbereichen. |
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Kaiser
Augustus versuchte das Romische Imperium durch vorgelagerte
Klientelstaaten, die als Puffer dienten, gegen die Parther zu
schützen. Im Fall Armeniens gelang dies nicht, so dass
Augustus seinen Enkel und Adoptivsohn C. Caesar mit einem Heer
dorthin entsendete. Dort wurde dieser bei einem Attentat aber
so schwer verletzt, dass er auf dem Rückweg in Limyra
verstarb. Um die Parther allerdings von einem Einfall in die
Provinz Syria abzuhalten,
bedurfte es der Stationierung von 6 Legionen in dieser
Provinz. Verstärkt werden konnten diese Legionen mit zwei
weiteren in Ägypten stationierten Legionen. Damit war das
hier stationierte Heer nur mit dem der Rheinarmee
vergleichbar. Im Jahr 17 ließ Tiberius Kappadokien, das Land
des Klientelkönig Archelaos, annektieren und machte es zur
Provinz Cappadocia, die ebenfalls
bis an den Euphrat heranreichte. Dabei wurde auch gleich noch
Kommagene besetzt und von Germanicus der Provinz Syria
zugeschlagen. Damit standen alle wichtigen Euphratübergänge
unter römischer Kontrolle. Im Jahre 38 wurde Kommagene unter
Kaiser Caligula erneut zum Klientelstaat, aber Vespasian (69 -
79) annektierte das Gebiet erneut. Unter diesem König wurde
auch der westlich des Euphrat gelegene Teil Armeniens
Bestandteil der Provinz Cappadocia.
Um das restliche armenische Gebiet gab es aber immer wieder
Konflikte mit den Parthern. Seinen Höhepunkt fanden diese
Auseinandersetzungen unter Kaiser Nero (54 - 68) durch
die Besetzung dieses Gebietes durch die Parther. Der römische
Gegenschlag unter Cn. Domitius Corbulo kam schnell und war
erfolgreich, allerdings wurden die Römer unter L. Caesennius
Paetus 62 bei Rhandeia von den Parthern wiederum zur
Kapitulation gezwungen. Im Jahre 66 wurde der status quo
zwischen Parthern und Römern festgeschrieben, was zu einer
Phase der relativen Ruhe führte, die auch unter den
flavischen Kaisern anhielt. Unter Kaiser Trajan gaben die
Römer ihre Defensivhaltung allerdings wieder auf. Seine
Großoffensive führte bereits 114 zur Eroberung des gesamten
armenischen Gebietes, das noch im gleichen Jahr zur Provinz
Armenia umgewandelt wurde. Ebenfalls im Jahre 114 gelingt den
römischen Truppen die Einnahme der Stadt Nisibis (Nusaybin,
Türkei), die bereits weit in Mesopotamien liegt. Im
darauffolgenden Jahr dringen die Truppen unter Trajan weiter
nach Südosten vor und erobern die Stadt Singara (Sinjar,
Irak). In der Folge wird auch Mesopotamien zur römischen
Provinz Mesopotimia. Im Frühjahr des Jahres 116 erfolgt der
Einmarsch in früheres assyrisches Gebiet, das darufhin als
Provinz den Namen Assyria trägt. Danach wird sogar die Stadt
Ktesiphon, der Wintersitz der parthischen Könige, durch
Kaiser Trajan erobert. Schließlich kann er bis an den
Persischen Golf vorrücken. Allerdings brechen in den neu
errichteten Provinzen Assyria und Armenia sowie unter den
Juden in Babylonien, Judäa, Cyprus,
Aegytus und Creta
et Cyrenae
Aufstände aus, die nur mit
äußersten militärischen Anstrengungen niedergeschlagen
werden können. Außerdem erleidet Trajan vor der Wüstenstadt
Hatra eine empfindliche Niederlage, woraufhin er die eroberten
Gebiete verläßt um nach Rom zurückzukehren. Er stirb aber
auf dem Heimweg und wird im kilikischen Selinous in einem
eigens errichteten Kenothaph bestattet. Sein Nachfolger
Hadrian kehrt recht schnell zur früheren Partherpolitik
zurück und gibt die neugewonnenen Provinzen wieder auf.
Großarmenien macht er erneut zum Klientelkönigreich und
erklärt den Euphrat wieder zur Grenze zwischen dem Römischen
Imperium und dem Reich der Parther. |
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Römisches
Imperium zu Beginn des 4.Jrh. |
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Übersicht der Provinzen nach der Reform durch
Diokletian
Vergrößerung
der Karte
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Die Provinzen des
Römischen Reiches - Einführung und Überblick
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Pontus et Bithynia -
Die römischen Provinzen im Norden Kleinasiens
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Gadara - Gerasa und
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