Römische Provinzen

Übersicht
Übersicht zu den Provinzen
Die Entwicklung der Provinzen bis ins 1.Jrh.v.Chr.
Die Entwicklung der Provinzen (1.Jrh. - 9 n.Chr.)
Die Entwicklung der Provinzen ab dem 1.Jrh.n.Chr.
Die einzelnen Provinzen
Creta et Cyrenae
Gallische Provinzen
Germanische Provinzen
Italia und Gallia Cisalpina
Raetia
Sicilia
Thracia

Übersicht Römisches Imperium mit seinen Provinzen

Römisches Imperium unter Kaiser Trajan Römisches Imperium mit den Provinzgrenzen und Haupt-Verwaltungssitzen zur Zeit seiner größten Ausdehnung 117 n.Chr. unter Kaiser Trajan.


Die eroberten Gebiete außerhalb des italischen Territoriums waren aus administrativen Gründen in Provinzen unterteilt. Diese Einteilung wurde im Laufe der Zeit unter den verschiedenen Kaisern mehrfach verändert. Rom begann seine Expansionspolitik rund um das Mittelmeer mit der Schaffung der Provinz Sicilia (Sizilien) im Jahr 241 v. Chr. in Folge des gewonnenen ersten punischen Krieg. Es folgten die Inseln Sardinien und Korsika (227 v. Chr.), Gallia cisalpina (Norditalien, um 218 v .Chr.) und Hispania (Spanien, nach 206 v. Chr.), womit Rom sein Herrschaftsgebiet innerhalb von 40 Jahren beträchtlich erweitern konnte. In Spanien gab es vor allem reiche Edelmetallvorkommen. Desweiteren bezog Rom von hier große Mengen an Olivenöl und Wein.

Im 2. und 1. Jrh.v. Chr. kamen zehn weitere Provinzen hinzu, insbesondere Inseln und Küstenregionen im östlichen Mittelmeerraum, so dass zu Beginn der römischen Kaiserzeit unter Kaiser Augustus das gesamte Mittelmeergebiet von Rom beherrscht wurde. Aber auch ganz Gallien konnte durch Caesar von den Kelten erobert werden. Augustus fügte dem Weltreich nochmals sechs Provinzen hinzu, unter anderem Ägypten, dass fortan große Mengen Getreide an Rom lieferte, ohne die eine stabile Versorgung der Millionenstadt und der vielen Legionen vor allem in den Grenzregionen des Reiches wohl nicht möglich gewesen wäre. Kaiser Augustus war es auch, der 27 v.Chr. die römischen Provinzen das erstemal neu ordnet, wobei er die Provinzen in senatorisch verwaltete und direkt dem Kaiser unterstellte Provinzen, wobei letztere ohne Ausnahme in den Grenzbereichen des Imperium liegen. Das reiche Ägypten bleibt ebenfalls direkt unter der Verwaltung von Kaiser Augustus.

Seine größte Ausdehnung erlangte das Römische Reich jedoch unter Kaiser Trajan (98-117 n. Chr.), der die parthischen Gebiete östlich des Euphrats (die Provinzen Armenia, Mesopotamia, Assyria) kurzfristig erobern konnte. Schon Kaiser Hadrian (117-138 n. Chr.) gab diese Gebiete wieder an die Parther zurück (wohl auch aus ökonomischen Gründen), womit die Expansionspolitik Roms sein Ende fand. Über die verbliebenen römischen Provinzen im Nahen Ostens lief der gewinnbringende Fernhandel mit den Regionen jenseits der römischen Grenzen. Viele Luxusgüter wie Seide und Gewürze kamen aus Indien und China über die Seidenstrasse in das Mittelmeergebiet, deren Einfuhr Rom immense Einfuhrzölle verschaffte. Das Römische Reich umfasste nun ca. 40 Provinzen, deren Gebiete sich von Schottland bis an die Sahara und von Portugal bis an den Euphrat erstreckten. Die Einwohnerzahl innerhalb dieser Grenzen wird auf 50-60 Millionen geschätzt. Neben Steuern, Bodenschätzen und Naturalien lieferten die Provinzen dem Römischen Imperium aber auch noch eine weitere Ressource, die für den Machterhalt wichtig war, die Soldaten für die Hilfstruppen und später auch für die Legionen.



ab 330 v.Chr. - Italia Dieses Gebiet umfaßte am Anfang ganz Italien mit Ausnahme des von keltischen Stämmen besetzten Norditalien, welches um 218 v.Chr. als Provinz Gallia cisalpina ins Römische Reich eingegliedert wurde. Später wurde diese Provinz wieder aufgelöst und auch Norditalien gehörte dann zur Kernprovinz Italia.
nach 241 v.Chr. - Sicilia Dieses erste außeritalische Gebiet fiel als Folge des gewonnenen ersten punischen Krieges an Rom und wurde als Provinz Sicilia ins Römische Reich eingegliedert.
227 v.Chr. - Sardinia et Corsica Beide Inseln, Korsika und Sardinien, fielen in der Folge des gewonnenen 1. punischen Krieges von Karthago an Rom, wahrscheinlich durch einen Zusatzvertrag bereits 238/237 v.Chr. Aber erst 227 v.Chr. wurde sie offiziell eine eigene Provinz mit einem Statthalter, der fortan in Carales (Cagliari) seinen Sitz hatte.
um 218 v.Chr. - Gallia cisalpina Ab der Mitte des 5.Jrh v.Chr. wanderten keltische Stämme in die Po-Ebene ein und eroberten nach und nach große Teile Norditalien. Von hier starteten sie Überfälle auf etruskisches und römisches Gebiet, so auch im Sommer 225 v.Chr. Sie wurden allerdings in diesem Jahr vernichtend geschlagen und Rom eröffneten in den folgenden Jahren die Offensive gegen die Kelten. Um 218 v.Chr. hatten sie die ersten römischen Kolonien lateinischen Rechts gegründet. 42 v.Chr. verließ der letzte Militärkommandant die Provinz, die fortan zur Kernprovinz Italia gehörte.
nach 206 v.Chr. - Hispania In der zweiten Hälfte des 3. Jrh. v.Chr. hatte Karthago unter seinem Feldherrn Hamilkar Balkas und seinen Söhnen Hasdrubal und Hannibal den Süden und Südosten der Iberischen Halbinsel als Ersatz für die verlorenen Insel Sizilien, Korsika und Sardinien erobert und ihre Herrschaft immer mehr ausgedehnt. Im Zuge des 2. Punischen Krieges landeten die Römer 216 v.Chr. unter ihrem Feldherrn Cornelius Scipio in Emporion (Ampurias). Die Kämpfe dauerten ein Jahrzehnt und endeten schließlich mit 206 v.Chr. mit der Vertreibung der Karthager aus Hispania. Im gleichen Jahr wurde Italica (Santiponce) als erste römische Veteranenkolonie außerhalb Italiens gegründet. In der Folge schritt die Romanisierung der Küstenregionen im Osten und im Süden der Iberischen Halbinsel gut voran, während die Auseinandersetzung mit den keltiberischen Stämmen anhielten. 133 v.Chr. vernichteten die Römer mit der Stadt Numantia die letze keltiberische Bastion, worauf eine lange Periode des Friedens und Wohnstands in der Provinz Hispania folgte.
148 v.Chr. - Macedonia / Epirus Während des 2. Punischen Krieges schloss der makedonische König Philipp der V. mit dem punischen Feldherrn Hannibal nach dessen gewonnener Schlacht über die Römer bei Cannae ein Bündnis. Rom verbündete sich daraufhin mit den Feinden Makedoniens in Griechenland (z.B. den Ätoliern), so daß die Makedoniern in Griechenland gebunden waren (1. Makedonischer Krieg 215 - 205 v.Chr.) und die Römer konnten sich auf die Karthager konzentrieren. Später verbündeten sich die Makedonier mit dem seleukidischen König Antiochos III. und eroberten gemeinsam Teile des Ptolemäerreiches. Dadurch fühlten sich die Pergamener bedroht und baten Rom um Hilfe. Diese entsendeten ein Heer nach Griechenland und damit begann der 2. Makedonische Krieg (200 - 197 v.Chr.). Der römische Heerführer Flaminius verbündete sich mit griechischen Stämmen und gemeinsam schlugen sie die Makodonier 197 v.Chr. bei Kynoskephalai. Rom nahm ihnen alle griechischen und kleinasiatischen Besitzungen ab, beschränkte die Herrschaft auf das alte makedonische Königreich und sie mußten einen Bündnisvertrag unterzeichen. Alle Griechen erhielten ihre Freiheit zurück. Im Jahre 171 v.Chr. reichte den Römern die Vermutung, die Makodonier würden sich auf einen neuen Krieg vorbereiten, um den 3. Makedonischen Krieg vom Zaune zu brechen. Nach anfänglichen Erfolgen unterlag der makedonische König Perseus 168 v.Chr. bei Pydna und geriet in römische Gefangenschaft. 148 v.Chr. wurde ein Aufstand unter Andriskos von den Römern niedergeschlagen und sie übernahmen danach die direkte Kontrolle über das nordgriechische und makedonische Gebiet durch die Gründung der Provinz Macedonia.
146 v.Chr. - Achaea Nach der Proklamation der Freiheit aller Griechen durch T.Quinctius Flaminius im Jahre 197 v.Chr. waren die Griechen aber tatsächlich in einem Abhängigkeitsverhältnis zu Rom gefangen. Daher verhielten sich die Achäer im 3.Makedonischen Krieg neutral. Innere Streitigkeiten im Achäischen Bund wurden von Rom genutzt, um den Staatenbund in ein lockeres Staatenbündnis umzuwandeln, was zu einem Aufstand führten. Da die römischen Unterhändler von den Korinthern angeblich unfreundlich behandelt wurden, sendeten die Römer ein Heer unter ihrem Konsul L.Mummius, um die Stadt zu zerstören und die Bevölkerung zu versklaven. Aber auch andere griechische Städte wurden schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die Griechen wurden hohe Tribute auferlegt und die Bundesversammlungen der griechischen Stämme des Achäischen Bundes aufgelöst. Das gesamte Gebiet des Bundes wurde als Provinz in das römische Imperium eingegliedert und dem Statthalter von Macedonia unterstellt. Die Provinz mit dem Namen Achaea entstand erst 27 v.Chr. mit der Neuordnung der Provinzen durch Kaiser Augustus.
146 v.Chr. - Africa proconsularis / Numidia Scipios Truppen waren im 2. Punischen Krieg 203 v.Chr. vermutlich die ersten Römer, die von Sizilien aus afrikanischen Boden betraten. Unterstütz wurden die Römer in diesem Krieg vom Herr des Numiderfürsten Masinissa. Nach Kriegsende wurde er Bundesgenosse und wurde König von ganz Numidien. Karthago dagegen durfte aufgrund des verlorenen Krieges nach Auflage der Römer keine eigene Außenpolitik mehr treiben, wurde aber durch den numidischen König in der Folge desöfteren bedrängt. Bei einem erneuten numidischen Einfall im Jahre 150 v.Chr. (der unter anderem auch die Stadt Thugga/Dougga in Mitleidenschaft zog), wehrten sich die Karthager und verstießen damit gegen die Verträge mit den Römern. Diese nutzten die Gelegenheit und griffen in die Auseinandersetzung ein, der 3. und letzte Punische Krieg war damit begonnen. 146 v.Chr. nahmen die Römer letztendlich auch Karthago ein und zerstörten es völlig. Aus dem ehemaligen karthagischen Staatsgebiet wurde die Provinz Africa. Die punische Stadt Utica (Utique-Henchir bou Chateur) wurde die erste Hauptstadt der neuen Provinz und erst im Jahre 10 v.Chr. wurde der Sitz des Statthalter in das wiederaufgebaute römische Karthago verlegt. Das Königreich Numidien blieb lange unangetastet. Das änderte sich erst im Jahre 46 v.Chr., als sich der letzte numidische König Juba I. im Bürgerkrieg an die Seite von Pompeius stellte. Die entscheidende Schlacht bei Thapsus konnte Caesar für sich entscheiden und er annektierte nach Jubas Tod große Teile Numidiens und schuf hieraus die Provinz Africa nova. Die alte Provinz Africa hieß fortan Africa vetus. Kaiser Augustus faßte dann beide Provinzen zur neuen Provinz Africa proconsularis zusammen, die fortan neben Asia minor die ranghöchste Senatsprovinz war. Erst 435 eroberten die aus Hispania eingewanderten Vandalen Teile der Provinz und in einem Vertrag mit Rom wurden ihnen Gebiete in Mauretanien und Numidien zugestanden. Im Jahre 439 wurde aber unter Bruch dieses Vertrags Karthago durch die Vandalen erobert, die ein Königreich im Gebiet des heutigen Tunesien errichteten. In den Jahren 533/34 eroberten byzantinische Truppen unter Belisar (Feldherr des Kaiser Justinian I.) das Königreich und große Teile der ehemaligen Provinz gehörten für kurze Zeit zum Byzantischen (Oströmischen) Reich.
129 v.Chr. - Asia minor In der Folge des aus römischer Sicht siegreichen 2. Makedonische Krieges erstarkte auch der Einfluß des verbündeten Pergamon. Im Jahre 190 v.Chr. wurde König Antiochos III. (der Griechenland und die Ägäis erobern wollte) von einem römisch-pergamenischen Heer bei Manisa vernichtend geschlagen, wodurch sich die kleinasiatischen Besitzungen Pergamons und Rhodos erheblich vergrößerten. Rom begnügte sich (wie schon zuvor auch in Nordafrika) lange Zeit mit einer eher indirekten Herrschaft durch Bündnisverträge. Nach der Gründung der Provinzen Macedonia und Achaea sah der kinderlose pergamenische König Attalos III. (138-133 v.Chr.) keine andere Möglichkeit, als das Königreich an das römische Volk zu vererben. Der römische Senat bestätigte 133 v.Chr. das Testament und damit gingen der größte Teil des Königreich und der pergamenische Staatsschatz in römischen Besitz über. Im Testament ausgeschlossen waren die Stadt Pergamon selbst sowie einige kleinasiatische Griechenstädte. Nach dem Sieg der Römer über Aristonikos (einem unehelichen Sohn des König Attalos III.) im Jahre 129 v.Chr. wurde die Provinz Asia gegründet. Als Binnenprovinz (nicht an den Grenzen des Imperium gelegene Provinz) gehörte Asia nach der Neuordnung des Augustus 27 v.Chr. zu den Senatsprovinzen und wurde seitdem von einem proconsul verwaltet. Um die Mitte des 3. Jrh. wurden wiederholt die Küstenregionen der Provinz von den Goten geplündert. Später gehörte die Provinz als Thema (Verwaltungsbezirk) Thrakesion zum Byzantinischen Reich.
121 v.Chr. - Gallia Narbonensis Die Keimzelle dieser Provinz war das griechische Massalia. Um sich der Konkurrenz aus Karthago zu erwehren, verbündete sich Massalia schon früh mit Rom. Das Interesse von Rom war es, entlang der ligurischen Küste einen sogenannten "gallischen Pfad" nach dem neu hinzugewonnenen Hispanien zu haben. Daher griff Rom wiederholt mit Truppen ein, um in dieser Region für Ruhe zu sorgen. Als Gründungsjahr der Provinz kann wohl das Jahr 121 v.Chr. angesehen werden, da nun die drei wichtigten keltischen Stämme unter Kontrolle gebracht worden waren. Seit der Neuordnung der Provinzen im Jahre 27 durch Kaiser Augustus v.Chr. trug die Provinz dann offiziell den Namen "Gallia Narbonensis". Mehr als zwei Jahrhunderte lang prägte Frieden das südliche Gallien und es gedieh zu einer sehr wohlhabenden Provinz.. Um die Mitte des 3.Jrh. fand dieser Frieden sein Ende, als wiederholt Germanenstämme in das Land einfielen. Das Ende der römischen Macht kam schließlich mit den Westgoten, die 418 das Reich von Toulouse gründeten während der Osten und Norden in die Hände der Burgunder und Ostgoten fiel.


80 / 79 v.Chr. - Cilicia Die Plage der kilikischen Piraten, die nach dem Ende der seleukidischen Flotte zum Beginn des 2 Jrh.v.Chr. und dem daraus resultierenden Machtvakuum in dieser Seeregion immer stärker wurden, zwang Rom zum Eingreifen im Südosten Kleinasiens, da zeitweilig der See- und Frachtverkehr nach Rom komplett unterbrochen war. Nach mehreren erfolglosen Versuchen Anfang des 1.Jrh.v.Chr. gelang die Annexion des Südosten Kleinasiens in den Jahren 80/79 v.Chr. Cornelius Dolabella ist als der erste Statthalter der neuen Provinz bezeugt. Allerdings gelang es erst Pompeius 67 v.Chr. in der Region endgültig für Ordnung zu sorgen und dem Seeräuberunwesen in der Seeschlacht vor Korakesion (Alanya, Türkei) ein Ende zu bereiten. Im Jahre 41 setzte Kaiser Claudius seinen Jugendfreund Antiochos als Klientelkönig von Kommagene (Landschaft westlich des Euphrat) ein und gliederte Kilikien diesem Reich an. Erst Vespasian schob 72 die Ostgrenzen des Römischen Imperium bis an den Euphrat vor und annektierte das Reich von Kommagene. Damit erhielt die Provinz Cilicia ihre endgültige Gestalt. Die folgende fast 200jährige Friedensphase endete erst 260, als der sassanidische Herrscher Shapur I. in die Provinz einfiel und fast sämtliche Städte entlang der Küste eroberte und plündern ließ.
74 / 67 v.Chr. - Creta et Cyrenae Diese Provinz bestand aus zwei 200 Seemeilen voneinander entfernten Territorien, der Insel Kreta und einem Gebiet in Nordafrika. Auch diese Provinz kam durch testamentarische Verfügung an Rom. Im Jahre 96 v.Chr. starb der äqyptische Herrscher Ptolemaios VI. ohne männliche Erben. In seinem Testament hatte er verfügt, daß das Königreich Kyrenaika, welches seit 341 v.Chr. mehr oder weniger eigenständiger Bestandteil Ägyptens war, durch Rom übernommen werden sollte. Der Senat akzeptierte das Testament, ließ den Städten aber das Recht der Selbstverwaltung. Diese gerieten allerdings bald in Streitigkeiten untereinander, so daß Rom im Jahre 74 v.Chr. eingriff und die Provinz Cyrenae gründete. Das wachsende Problem der Seepiraterie im Bereich zwischen der neuen Provinz und Kreta, die ihren Ausgangspunkt auf der Insel Kreta hatte, zwang Rom zum Eingreifen. Der Konsul Q.Caecilius Metellus landete mit drei Legionen auf Kreta und brach den kretischen Widerstand bis 67 v.Chr. endgültig. Neben Gortyn (Gortis), daß sich frühzeitig ergab und so verschont wurde, wurde die fünf wichtigsten Städte der Insel (darunter Kadonia/Chania und Knossos) eingenommen und teilweise zerstört. Nachdem die Seeräubergefahr gebannt war, wurde beide Gebiete zur Provinz Creta et Cyrenae zusammengelegt und unterstanden fortan einem Proconsul, der seinen Sitz in Gortyna auf der Insel Kreta hatte. Die nordafrikanischen Gebiete der Provinz gehörten bis zur Mitte des 7. Jrh. zum Byzantinischen Reich, bevor sie nach und nach von den Arabern erobert wurden.
74 / 64 v.Chr. - Pontus et Bithynia Die durch Pompeius im Jahre 64 v.Chr. eingerichtete Provinz bestand ursprünglich aus zwei selbständigen Königreichen, die auf ganz unterschiedlichen Wegen in den Besitz von Rom gelangten. Von dem ehemaligen Königreich der pontischen Könige wurde nur der westliche Teil der neuen Provinz zugeschlagen während das Königreich Bithynien, das auf testamentarischem Weg zu Rom kam, nahezu komplett ein Bestandteil der neuen Provinz wurde. Die Provinz wurde von einem Proconsul verwaltet, der seinen Sitz in Nikomedia (Izmit) hatte. Bei der Neuordnung der Provinzen unter Kaiser Augustus behielt die Provinz ihren Status als Senatsprovinz. Kaiser Diokletian teile die Provinz Ende des 3. Jrh. Dies wurde auch in byzantinischer Zeit beibehalten.
64 v.Chr. - Syria / Iudaea Das Gebiet dieser römischen Provinz bildete zuvor das Kernland des seleukidischen Reiches, auf das sich Antiochos III. nach seiner vernichtenden Niederlage gegen die Römer bei Magnesia 190 v.Chr. zurückziehen mußte. Zu Beginn des 1. Jrh.v.Chr. war die seleukidische Macht derart geschwächt, daß das Reich 83 v.Chr. eine leichte Beute für den armenischen König wurde. Der armenische König Tigranes wurde allerdings 65 v.Chr. von Pompeius geschlagen und mußte sich in sein ursprüngliches Gebiet zurückziehen. Pompeius gab das Gebiet aber nicht wieder in die Hände der Seleukiden sondern machte 64 v.Chr. daraus die römische Provinz Syria. Die neue Provinz war für Rom vor allem wirtschaftlich interessant. Von hier kamen Produkte wie Öl, Wein, Zedernholz, purpurgefärbte Stoffe, Gläser und elfenbeinverzierte Kleinmöbel. Der Besitz dieser Provinz gab Rom aber auch die Kontrolle über den lukrativen Fernhandel aus China und Indien, der edle Hölzer, Gewürze und Seide ins römische Reich brachte und damit auch reichlich Importzölle. Auch Iudaea sahen die Römer als Bestandteil der Provinz Syria, obwohl es formal als römischer Klientelstaat anzusehen war. König Herodes regierte als Klientelkönig mehr als drei Jahrzehnte (37 - 4 v.Chr.) das Land. Mit dem Tod Herodes wurde das Land unter seinen drei Söhnen aufgeteilt, wobei Archelaos den Großteil erhielt. Dieser Teil wurde nach den Tod des Archelaos im Jahre 6 fester Bestandteil der Provinz Syria. Auch die Gebiete der beiden anderen Söhne wurden 34 und 37 der Provinz Syria zugeschlagen. Der jüdische Teil blieb ein permanenter Unruheherd und es gab mehrere schwere Aufstände gegen die Römer, die allerdings alle blutig niedergeschlagen wurden. Der Statthalter der syrischen Provinz mit Sitz in Antiochia war einer der mächtigsten Männer des römischen Imperium. In der Spätantike gehörte die ständig umkämpfte Provinz bis ins 7.Jrh. zum Byzantinischen Reich. Erst nach dem Sieg der Araber 636 am Yarmuk wurde die gesamte Region islamisch.
58 v.Chr. - Cyprus Bevor Zypern römische Provinz wurde, war es fast zweieinhalb Jahrhunderte ein Teil des ptolemäischen Reiches. 80 v.Chr. machte Ptolemaios XI. Zypern den Römern per Testament zum Geschenk. Aber erst 58 v.Chr. wurde ein Heer unter M. Porcius Cato ausgesandt, um Cyprus dem Reich einzuverleiben. Die Insel wurde vorerst Bestandteil der Provinz Cilicia. Dann gehörte die Insel unter Caesar und Antonius wieder zu Ägypten, wurde aber nach dem Sieg Augustus' bei Actium 31 v.Chr. endgültig römisch und eine eigenständige Provinz. Spätestens ab 22 v.Chr. gehörte sie zu den Senatsprovinzen und Provinzhauptstadt wurde Nea Paphos. Bis auf wenige Ausnahmen hatte diese Binnenprovinz jahrhundertelang Frieden, bis sich Ostrom unter Kaiser Herakleios I. (610-641) von der Insel zurückzog und sie unter arabischen Einfluß kam.
ca. 51 v.Chr. - Gallia Transalpina   Caesar gab den gallischen Gebieten jenseits der Alpen den Namen Gallia Transalpina, um sie von der damals noch eigenständigen Provinz Gallia Cisalpina abzugrenzen. Mehr als zwei Jahrzehnte befand sich die Provinz in einem etwas unklaren Status als vom Militär verwaltetes Gebiet. Erst Augustus schuf 27 v.Chr. eine dauerhafte Ordnung in Gallien, als er die drei Provinzen Gallia Aquitania, Belgica und Lugdunensis als neue kaiserliche Provinzen etablierte und Gallia Narbonensis dem Senat überließ.
30 v.Chr. - Aegyptus Die Kultur, der Reichtum und die Jahrtausende alte Geschichte Ägyptens beeindruckte die meisten Menschen der Antike (so auch die Römer), die lange zögerten Ägypten zu einer römischen Provinz zu machen. Erst nach dem Sieg über Antonius und Kleopatra im Jahre 31 v.Chr. wurde Ägypten ein Jahr später durch Augustus zur römischen Kolonie gemacht, die aufgrund ihres besonderen Stellenwertes immer direkt dem römischen Kaiser unterstellt war. Die Römer behielten die ptolemäischen Verwaltungsstrukturen bei, befriedeten das land und erneuerten die Infrastruktur, um wieder hohe Überschüsse an Getreide zu produzieren, welches in großem Maße für die Versorgung von Rom bestimmt war. In der Spätantike sagte sich die ägyptische Kirche von Konstantinopel los. Das erleichterte es den Arabern im 7.Jrh. das Land unter ihre Kontrolle zu bringen.
27 v.Chr. - Gallia Belgica Diese kaiserliche Provinz entstand in Folge der Neuordnung Galliens durch Kaiser Augustus im Jahre 27 v.Chr.
27 v.Chr. - Gallia Lugdunensis Diese kaiserliche Provinz entstand ebenfalls in Folge der Neuordnung Galliens durch Kaiser Augustus im Jahre 27 v.Chr.
27 v.Chr. - Gallia Aquitania   Auch diese kaiserliche Provinz entstand in Folge der Neuordnung Galliens durch Kaiser Augustus im Jahre 27 v.Chr.
27 v.Chr. - Lusitania Diese Provinz wurde 27 v.Chr. durch Kaiser Augustus begründet. Das Gebiet der in ihr lebenden lusitanischen Stämme ist heute weitgehend mit Portugal identisch. Es gehörte seit 197 v.Chr. zur Provinz Hispania, wurde aber erst ca. 170 Jahre später endgültig befriedet. Zuvor lehnten sich die ansässigen Stämme immer wieder gegen die römische Herrschaft auf, am machtvollsten aber in einem achtjährigen Guerillakrieg von 147 - 139 v.Chr. unter ihrem Führer Viriathus. Nach der Neuordnung der hispanischen Provinzen unter Kaiser Augustus wurde Augusta Emerita (Merida) die Hauptstadt der Provinz. Im Gegensatz zu den beiden anderen hispanischen Provinzen war Lusitania eine kaiserliche Provinz. Nach dem Untergang des Weströmischen Reiches fiel es erst unter die Herrschaft der Alanen und wurde schließlich 712 ein Teil des Westgotischen Reiches.
25 v.Chr. - Galatia Die Galater waren die drei keltischen Stämme der Trokmer, Tolistoagier und Tektosagen, die im 3.Jrh.v.Chr. in großer Zahl nach Kleinasien kamen und sich hier auf dem Gebiet der gleichnamigen späteren römischen Provinz festsetzten. Nach einer römischen Strafexpedition gegen die Galater im Jahre 189 v.Chr. wurden sie fortan zu treuen Bundesgenossen der Römer. 166 v.Chr. werden sie zum Dank vom römischen Senat für autonom erklärt. Nach dem Tod des letzten galatischen König im Jahre 25 v.Chr. macht Augustus die Region zur Provinz Galatia mit der Hauptstadt Ancyra (Ankara). Es war eine vorwiegend landwirtschaftlich geprägte Provinz, die ihre eigenen Bewohner ernähren konnte, aber sonst nicht von großem wirtschaftlichen Interesse für das Römische Reich war.
nach 9 n.Chr. - Dalmatia Seit dem 2.Jrh.v.Chr. versuchten die Römer immer wieder auf der Italia gegenüberliegenden Adriaseite Fuß zu fassen und das Land der hier ansässigen Stämme der Dalmater, Japoden, Liburner und anderer unter ihre Kontrolle zu bringen, aber es sollte ihnen mehr als 150 Jahre nicht gelingen. Erst mit den Feldzügen des Oktavian (des späteren Kaiser Augustus) gelang es, diese Gebiete zu erobern und dauerhaft zu befrieden. In den Jahren 11/10 v.Chr. erhoben sich die Damater erneut aber wurden durch Tiberius besiegt. Der Widerstand gegen die römische Besatzung gipfelte in dem letzten pannonisch-dalmatischen Aufstand in den Jahren 6-9. Doch wieder gelang es Tiberius durch eine große Kraftanstrengung (unter anderem durch Abbruch des bereits begonnenen Krieges gegen die Markomannen in Germanien) erst die Pannonier und dann die Dalmater zu bezwingen. In der Folge entstanden die Provinzen Pannonia und Dalmatia. Die bedeutendste Stadt der neuen Provinz war Salona (Solin, Kroatien) als Sitz des Statthalters sowie als wichtigem Adriahafen neben Aquileia. Die anfangs senatorisch verwaltete Provinz wurde durch Augustus später wieder dem Kaiser direkt unterstellt. Diese Provinz gehörte neben Baetica und Africa proconsularis zu den am intensivsten urbanisierten Gebieten des Römischen Reiches. Nach seiner Regierungszeit ließ sich der aus dieser Provinz stammende Kaiser Diokletian hier nieder und errichtete seinen berühmten Kaiserpalast in der Nähe von Salona (heute in der Altstadt von Splitt). Bis zum Ende des 4.Jrh. blieb es in Dalmatia relativ ruhig, dann tauchten ab 395 die Ostgoten hier auf und ein Jrh. später war die ehemalige römische Provinz fest in gotischer Hand. Danach erfolgte die Rückeroberung durch Byzanz, aber die vorherige Ruhe kehrte nie wieder ein.
nach 9 n.Chr. - Pannonia Ebenso wie Dalmatia entstand die Provinz Pannonia nach der Niederschlagung des letzten pannonisch-dalmatischen Aufstandes. Pannonia war aufgrund seiner Grenzlage von Anfang an eine in seiner Entwicklung stark durch das römische Militär geprägte Provinz. Gegen Ende des 2.Jrh. waren die pannonischen Legionen die stärksten des gesamten Reiches und damit der konsularische Statthalter dieser Provinz einer der mächtigsten Männer nach dem Kaiser. 106/107 teilte Kaiser Trajan die Provinz in die zwei neuen Provinzen Pannonia superior und Pannonia inferior. Der Statthalter von Pannonia superior residierte in Carnuntum (Österreich), der von Pannonia inferior in Aquincum (Budapest, Ungarn). Die Romanisierung dieser Provinz erfolgte anfangs nur in den militärischen Zentren sowie in den wenigen Städten. Erst unter den flavischen Kaisern wurden verstärkt neue Städte gegründet. In severischer Zeit erreichte die Urbanisierung Pannonias ihren Höhepunkt. Wirtschaftlich war Pannonia immer nur von geringer Bedeutung. Die Ruhe in der Provinz wurde durch den Ausbruch des Markomannenkrieges im Jahre 167 beendet. Erst ab 172 gelang es Kaiser Aurelius, die Stämme im Vorfeld des Donaulimes wieder unter Kontrolle zu bekommen. Kritisch wurde die Lage aber mit dem Einfall der Goten in der Mitte des 3.Jrh. Durch die Aufgabe Dacias durch Kaiser Aurelian an die Goten und Gepiden und andere Völker gelang es die Lage in Pannonia wieder zu stabilisieren. Kaiser Galerius sicherte den Frieden und bis zum Tod Kaiser Valentinians im Jahre 375 blieb es recht friedlich, nachdem die Grenzen an Donau und Rhein massiv gesichert werden konnten. Danach beginnt der Untergang mit dem Vormarsch der Hunnen, der wiederum die Goten, Quaden und Sarmaten zur Marsch in römisches Gebiet drängt. Die Zeit der Völkerwanderungen beginnt auch in Pannonia. 378 erleiden die Römer gegen die Goten bei Hadrianopolis (Adrianopel/Erdine, Türkei) eine empfindliche Niederlage. In der Folge werden kurz darauf Goten. Alanen und auch Hunnen in Pannonia angesiedelt. Im Jahre 401 durchqueren die Westgoten unter Alarich Pannonia. Spätestens 456 ist die gesamte römische Provinz in gotischer Hand. Im 6. Jrh. kommt die Region unter die Herrschaft der Awaren.


17 n.Chr. - Cappadocia Zu Beginn der Regierungszeit des Kaiser Tiberius wurde das ehemalige Kernland der Hethiter zur römischen Provinz erklärt. Damit dehnten die Römer ihr Herrschaftsgebiet erstmals bis an den Euphrat aus. Am anderen Ufer begann das Gebiet der Armenier und vor allem der Parther, die einer der größten Widersacher Roms in der Region waren. Der erste Statthalter hatte seinen Sitz in Caesarea (Kayseri, Türkei), der ehemaligen Königsstadt Mazaka. Trotz seiner Grenzlage verlief die Entwicklung der Provinz bis ins 3.Jrh. relativ friedlich. Dies änderte sich mit der Übernahme des parthischen Thrones durch die Sassaniden. Unter den parthischen Herrschern Ardasir und Sapur I. gab es in der Folge mehrere Einfälle auf römisches Gebiet. Kritisch wurde die Lage. als die Goten nach Kleinasien vordrangen und das Land und viele Städte zerstörten, so auch Caesarea. Mit der Reichsteilung im Jahre 395 wurde die ehemalige Provinz ein Teil des Oströmischen und später des Byzantinischen Reiches. Das blieb so bis ins 11.Jahrhundert.
unter Kaiser Tiberius oder Caligula - Raetia Die Eroberung dieses Gebietes begann mit dem Feldzug 25 v.Chr., in dem die Römer die Kontrolle über das Aostatal und einige Alpenpässe (wie Gr. und Kleiner St. Bernhard) gewannen und wurde 15 v.Chr. durch die Alpenfeldzüge von Tiberius und Drusus abgeschlossen. Bis in die Zeit des Claudius war das Gebiet der Raeter und Vindelicer sowie das Vallis Poenina (Wallis) dem germanisch-gallischen Armeekommando in der Provinz Gallia Belgica unterstellt, dann wurde unter Kaiser Tiberius oder Caligula die Provinz Raetia mit der Hauptstadt Augusta Vindelicorum (Augsburg) gebildet.
40 / 42 - Mauretania Ab 105 v.Chr. war das von dem maurischen König Bocchus regierte Königreich ein treuer Vasall Roms. Nach seinem Tod im Jahre 81 v.Chr. wurde das Reich unter seinen beiden Söhnen geteilt. Bocchus II. und Bogud II., die den Westteil Mauretaniens regierten, schlugen sich im römischen Bürgerkrieg nach 49 v.Chr. auf die Seite Cäsars. 46 v.Chr. gelang ihnen mit Unterstützung von P. Sittius ein überzeugender Sieg gegen Pompeius Truppen, die sich mit dem numidischen König Juba I. verbündet hatten. Ein Teil des numidischen Reiches fiel an Bocchus II während Bogud II., der Cäsar bei Munda unterstützt hatte, reich beschenkt wurde. Mit der Ermordung Cäsar 44 v.Chr. endete das Einvernehmen zwischen den maurischen Brüdern und Bogud II. schloss sich Antonius an während Bocchus II. sich mit Oktavian verbündete.  31 v.Chr. wurde Bogud II. durch Agrippa gefangen und ermordet. Bocchus II. war 2 Jahre zuvor ohne einen Erben gestorben. Dennoch machte Oktavian (Augustus) das Land noch nicht zur Provinz sondern ließ eine Reihe von römischen Kolonien an der Küste gründen. Im Jahre 25 v.Chr. machte Augustus dann den letzten numidischen König Juba II., der in Rom erzogen worden war, zum Klientelkönig von Mauretanien. Sein Sohn Ptolemaios übernahm im Jahre 23 den Thron, wurde aber im Jahre 40 bei einem Rombesuch auf Befehl von Kaiser Caligula völlig grundlos gefangen genommen und umgebracht. Aber erst 2 Jahre später wurden die beiden Provinzen Mauretania Caesariensis und Mauretania Tingitana mit den Hauptstädten Caesarea (Cherchel, Algerien) und Tingis (Tanger, Marokko) gegründet. Die Provinz wurde aufgrund ihres fruchtbaren Landes (die Provinz lieferte reiche Ernten an Getreide, Gemüse, Wein und Oliven) immer wieder durch Unruhen erschüttert, so auch bei den langanhaltenden Kämpfen der Mauren 138 - 161 zur Zeit Kaiser Antonius Pius. Im Laufe der Zeit reduzierte sich das römische Einflussgebiet und bereits im 3.Jrh. klaffte eine Lücke zwischen beiden mauretanischen Provinzen. Später verbündeten sich die Mauren mit den Vandalen gegen Ostrom. Erst Solomon gelang 541 die Eroberung des östlichen Mauretanien für den byzantinischen Kaiser Justinian. Spätestens zu Beginn des 8.Jrh endete die Geschichte des römischen Mauretanien.
43 - Britannia In den Jahren 55 und 54 v.Chr. landete Cäsar mit seinen Truppen in Britannien. Aber die Britannier wichen der direkten Konfrontation aus. bevor Cäsar 54 v.Chr. die Insel wieder verließ, schloss er mit den Britanniern einen Waffenstillstand. Seitdem war der Süden der Insel Bestandteil des römischen Einflussgebietes. Abgeschreckt durch die Niederlagen in Germanien ließ Augustus den Plan der Eroberung Britanniens fallen. Im Jahre 43 landete Aulus Plautius im Auftrag von Kaiser Claudius auf der Insel und eroberte in einem ersten Schritt das Land der Belger, deren Hauptsitz Venta Belgarum (Winchester) war. Die benachbarten Stämme (z.B. die Regner) erhielten den Status von Klientelreichen. Die weitere Eroberung erfolgte schrittweise, allerdings wuchs mit der zeit auch der britannische Widerstand. Allerdings nutzen die Römer, wie schon zuvor bei den Kelten und Germanen, die Streitigkeiten und Auseinandersetzungen zwischen den einzelnen Stämmen zu ihrem Vorteil und unterwarfen einen Stamm nach dem anderen. Schließlich eroberten sie so große Teile Süd- und Mittelenglands sowie das heutige Wales. Zur Sicherung der eroberten Gebiete wurden zahlreiche Kastelle und Legionslager errichtet. Im Jahre 59 starb der König der Icener und vermachte sein Königreich als Zeichen seiner Unterwürfigkeit zu gleichen Teilen seinen Töchtern und dem römischen Kaiser. Als der Statthalter C. Suetonius Paulinus jedoch das Testament ignorierte und das Königreich der Icener für abgeschafft erklärte, brach ein Aufruhr unter Führung der Königswitwe Boudicca los. Dieser erfasste schnell den gesamten Südosten Britanniens und führte zur Zerstörung der gerade gegründeten Städte Camulodunum (Colchester), Verulamium (St. Albans) und Londinium (London). In einem gewaltigen und blutigen Gegenschlag der Römer wurden die Aufständigen vernichtend geschlagen. Die Eroberung der Insel endete erst unter Kaiser Domitian (81 - 96) als C. Iulius Agricola das nordbritannische Heer 83 und 84 schlug und die Nordgrenze der Provinz festlegte. Nach dem Aufstand der Brigantes im Jahre 118 wurde unter Kaiser Hadrian der sogenannte Hadrianswall auf der Linie der heutigen Städte Newcastle upon Tyne und Carlisle mit einer Gesamtlänge von ca. 130 km errichtet und mit 17 Kastellen abgesichert. Er wurde im Jahre 127 fertiggestellt. Der unter dem Statthalter Q. Lollius Urbicus weiter Richtung Norden vorgeschobene Antoninuswall, der 142/43 errichtet wurde, hatte nur kurzen Bestand. Bereits vier Jahrzehnte nach seiner Errichtung wurde die Nordgrenze wieder auf den Hadrianswall zurückgenommen. Dieser Wall wurde von Kaiser Septimius Severus, der in Eboracum (York) 211 starb, neu befestigt und ausgebaut. Trotz seiner Grenzlage war Britannia immer eine konsularische Provinz. Bereits im 1.Jrh. wurde die Residenz des Statthalter von Camulodunum nach Londonium verlegt. Trotz der recht erfolgreichen Romanisierung der britannischen Gebiete blieb ein starker keltischer Einfluss erhalten, der auch noch lebendig war, als die Sachsen und Angeln das aufgrund des Zusammenbruch des Weströmischen Reiches nahezu wehrlose Land im 5.Jrh. eroberten.
43 - Lycia et Pamphylia Die beiden Regionen Lycia und Pamphylia gehörten bis zur Schlacht bei Magnesia 190 v.Chr. zum seleukidischen Reich. Danach gerieten sie in den Einflussbereich der siegreichen Römer, die Pamphylien den verbündeten Pergamenern und Lykien dem Königreich Rhodos zur Verwaltung überließen. Trotzdem blieben viele sich dagegen zur Wehr setzende Städte wie Aspendos oder Side trotz pergamenischer Bemühungen weitgehend unabhängig. Nachdem sich Rhodos im 3.Makedonischen Krieg unentschlossen zeigte, ließen die Römer ihren einstigen Vasallen fallen und erklärte Lykien für frei. In den Jahren 168/67 v.Chr. erhielten die Städte des lykischen Städtebundes den Status von "civitates liberae" und standen damit auch unter dem besonderen Schutz Roms. Dieser Status wurde nach 129 v.Chr. auch den pamphylischen Städten verliehen. Im Gegensatz zu den gut verwalteten lykischen Städten entwickelte sich Pamphylien immer mehr zu einem Zentrum der Piraterie im östlichen Mittelmeer. Nachdem der Handel in dieser Region fast völlig zum Erliegen gekommen war, griff Rom ein. Aber erst 67 v.Chr. gelang es Pompeius die Piraten vor Korakesion (Alanya, Türkei) vernichtend zu schlagen und in der Folge auch ihre letzten Schlupfwinkel aufzuspüren und zu zerstören. Danach gehörte Pamphylia mehrere Jahrzehnte zur Provinz Cilicia und später eventuell auch teilweise zu Galatia. Der lykische Städtebund dagegen behielt seine Unabhängigkeit bis zur Gründung der neuen Provinz im Jahre 43, spielte aber innenpolitisch bis weit in die Kaiserzeit hinein eine wichtige Rolle. Der anfangs dem Kaiser unterstellte Statthalter hatte nach der Gründung der gemeinsamen Provinz seinen Sitz in der lykischen Stadt Patara. Nach 164 wurde die Provinz Lycia et Pamphylia im Austausch gegen die zuvor senatorisch verwaltete Provinz Pontus et Bithynia dem Senat unterstellt. Wahrscheinlich unter Kaiser Diokletian wurden aus der einen wieder zwei Provinzen. Beide Gebiete waren bis ins 7.Jrh. noch Teile des Oströmischen Reiches.
44 / 45 - Moesia Wahrscheinlich wurde das Gebiet der späteren Provinz erst 15 als römisches Interessengebiet besetzt. Bis zum Jahre 44 war Moesia keine eigenständige Provinz, sondern bildete gemeinsam mit Macedonia und Achaea eine durch den Kaiser direkt verwaltete Großprovinz. Bis zur Eroberung Dakiens 106/107 bildete die Donau zwischen der Mündung der Save und dem Flussdelta ins Schwarze Meer die Nordgrenze der Provinz. Aber es wurde auch im 1.Jrh nördlich der Donau Krieg zur Durchsetzung römischer Interessen geführt. Der moesische Statthalter Aelianus drang zur Zeit Kaiser Neros bis in das Mündungsgebiet des Tyras/Dnjestr vor und eroberte dort die gleichnamige griechische Stadt. Damit unterstrich Rom seinen Anspruch auf Kontrolle der Schwarzmeerküste bis hinauf zur Krim. Diese Aufgabe wurde im wesentlichen von den moesischen Statthaltern wahrgenommen. Im Jahre 85 überschritt der dakische König Decebalus die Donau und fügte den Römern eine Niederlage zu. Um die Reichsgrenze effizienter und besser kontrollieren zu können, wurde Moesia 86 geteilt in Moesia superior und Moesia inferior. 271 sah sich Kaiser Aurelian gezwungen, die Provinz Dacia wiederaufzugeben und große Teile der dortigen Bevölkerung wurden auf moesisches Gebiet umgesiedelt. Später bildeten Mösien und Thrakien eines der Kerngebiete des Byzantinischen Reiches. Trotz der Bemühungen Kaiser Justinians zur Sicherung der Donaugrenze durch den Bau neuer Festungen konnte diese Grenzlinie nicht dauerhaft gehalten werden. Erst Kaiser Basilios II. vermochte im 10. Jrh. die Donaugrenzen zurückzuerobern.
45 - Thracia Mit der makedonischen Niederlage 168 v.Chr. wurden die Thraker zu unmittelbaren Nachbarn der Römer. Dennoch zögerte der Senat zu diesem Moment das zuvor makedonisch beeinflusste Gebiet Thrakiens ebenfalls zu erobern. Die Römer glaubten lange Zeit das thrakische Kernland auch ohne es zur Provinz machen zu müssen, kontrollieren zu können. Aufgrund der Uneinigkeit der thrakischen Stämme untereinander gelang dies auch lange. Erst im Jahre 45 sah Rom nach vielen Aufständen und Querelen die Zeit für gekommen, die thrakische Unabhängigkeit zu beenden und das Gebiet zur Provinz Thracia zu machen. In der 2. Hälfte des 2.Jrh. wurde das Gebiet von zahlreichen feindlichen Einfällen heimgesucht, erst unter Kaiser Septimius Severus (193 - 211) kehrte wieder relative Ruhe ein, die bis in die 30er Jahre des 3.Jrh. anhielt. In der Folge fielen vor allem die Goten und Burgunder immer wieder in das Land ein und eroberten und zerstörten einige Städte, wie Philipppopolis (Plovdiv, Bulgarien). Schließlich sah sich Kaiser Aurelian 271 gezwungen, die Provinz aufzugeben und die Bewohner nach Moesia hinter den Donaulimes in Sicherheit zu bringen.
unter Kaiser Claudius (41 - 45) - Noricum Die Beziehungen Rom zum Königreich Noricum gehen teilweise bis ins 2.Jrh.v.Chr. zurück. Im Jahre 113 v.Chr. leisteten die Römer dem Königreich Beistand im Kampf gegen die Kimbern und Teutonen, aber sie sicherten damit auch ihre Handelsinteressen. Bis zur Gründung der römischen Provinz wurde das Königreich Noricum als Klientelstaat behandelt. Die Provinzhauptstadt der neuen Provinz wurde Virunum, das am Knotenpunkt wichtiger Strassen nach Rätien, Pannonien und Italien lag. In der flavischen Zeit begann der Ausbau des Doanulimes. Die Sicherheit der Provinz hielt bis in das Jahr 167, in dem Truppen der Markomannen und Quaden den Donaulimes durchbrachen und bis nach Aquileia vordrangen, das sie erfolglos belagerten. Als in der Provinz Raetia der Limes aufgegeben werden musste und die Nordgrenze auf die Donau zurückgenommen wurde (259/260) , war das auch in Noricum spürbar. Etwas Ruhe an der norischen Front brachten erst die Bemühungen der Kaiser Gallienus, Gothicus, Aurelian und Probus. Unter Kaiser Diokletian (284 - 305) wurde auch diese Provinz neu organisiert und es entstanden dei beiden Provinzen Noricum ripense und Noricum mediterraneum. Erst im Jahre 395 überqueren wieder Markomannen in grosser Zahl die Donau und werden teilweise hier angesiedlet. 401 durchziehen die Vandalen Noricum ripense, wenig später folgen ihnen die Ost- und dann auch die Westgoten, die grosse Teile besetzen und Zerstörungen anrichten. 451 ziehen die Hunnen westwärts durch und zerstören zwei Jahre später auf dem Rückzug von der verlorenen Schlacht an den Katalaunischen Feldern weite Teile Noricums. Im Jahre 488 gibt Odoaker den Befehl zur Umsiedlung aus der Provinz Noricum ripense nach Italien. Im restlichen Noricum überdauert der römische Einfluss bis weit in das 6.Jrh. und endet dort erst mit dem Einfall der Awaren und Slawen gegen Ende des 6.Jrh.
unter Kaiser Claudius und Nero - Alpes Graiae et Poeninae, Alpes Cottia, Alpes Maritimae Wichtig war den Römern zur Zeit Caesars lediglich der Alpenübergang über den Mt.Genevre in der späteren Provinz Alpes Cottiae. Dieser verband Italien neben der Küstenstrasse mit Südgallien und Hispanien. Wahrscheinlich hat auch Hannibal 218 v.Chr. diesen Pass bei seiner legendären Alpenüberquerung benutzt. In den Jahren 25 v.Chr. begann dann der Alpenfeldzug. Der Legat A.Terentius Varro Murena besiegte gleich zu Beginn die Salasser und eröffnete damit die Passroute per Alpes Graias (Kleinen St.Bernhard) für die Römer. Dabei wurde diese Route auch die Gründung der Stadt Praetoria (Aosta, Italien) gesichert. Im Rahmen der Alpenfeldzüge 15-12 v.Chr. wurde dann auch der Weg über den summus Poeninus (Großen St. Bernhard) von den Römern besetzt, die in dieser Zeit sämtliche Passübergänge als auch die vallis Poenina (das Wallis, Schweiz) in Besitz nahmen. Im Jahre 47 erhielt das Gebiet um den Pass Alpes Graia Provinzstatus. Dieses Gebiet wurde ebenfalls in claudischer Zeit mit dem Gebiet um den summus Poeninus zur neuen Provinz Alpes Graiae et Poeninae vereinigt. Durch den Tod des letzten König Cottius, der das Gebiet der Cottischen Alpen mit Duldung Roms verwaltet hatte, wurde auch die Region westlich von Augusta Taurinorum (Turin, Italien) um das Jahr 63 unter Kaiser Nero zur Provinz Alpes Cottiae erklärt. Die dritte Provinz Alpes Maritimae, deren Hauptstadt das 13 v.Chr. gegründete Cemenelum (Nizza, Frankreich) war, wurde wahrscheinlich ebenfalls zur Zeit des Kaiser Claudius (41-54) gegründet. Neben ihrer hohen verkehrspolitischen Bedeutung durch die Alpenpässe hatten die 3 Alpenprovinzen kaum wirtschaftliche Bedeutung für das Imperium. 
83 / 85 - Germania inferior und superior Nach der Eroberung Galliens und des nördlichen Alpenvorlandes wollten die Römer ganz Gallien bis zur Elbe zu einer ihrer Provinzen machen. Nachdem dies misslang, wurden die linksrheinischen germanischen Gebiete später in die zwei neuen germanischen Provinzen unterteilt.
106 - Arabia Als Pompeius im Jahre 64 v.Chr. Syrien zu einer römischen Provinz machte, schloß er mit dem Nabatäerkönig Arethas III. einen Freundschaftsvertrag. Lediglich das zuvor eroberte Damaskus nahm er ihm wieder ab. Da die Nachfolger dieses Königs sich als treue Vasallen Roms erwiesen, bestand für die Römer zunächst kein Grund, dass Königreich der Nabatäer zu erobern. Aber nach dem Tod Rabel II. marschierte je ein Heer aus Syria und eines aus Aegyptus in das Reich der Nabatäer ein und nahm es ohne nennenswerten Widerstand in Besitz. Das Gebiet wurde zur römischen Provinz Arabia und Rom schloß damit die Lücke zwischen den Provinzen Syria und Aegyptus. Einige Städte der früheren Dekapolis, wie z.B. Gerasa (Jerash, Jordanien) Die Hauptstadt wurde Bostra (Bosra esch-Scham, Syrien), da sich hier die wichtigsten Handelsrouten aus südlicher und östlicher Richtung kreuzten. Der erste Statthalter C. Claudius Severus ließ den alten Königsweg zwischen 111 und 114 zur via nova Traiana ausbauen. Unter Alexander Severus (222 - 235) wurde die Hauptstadt Bostra zur colonia ernannt. Arabia war eine vom Senat verwaltete Provinz. Gewürze und seltene Duftstoffe aus dem Innern der Arabischen Halbinsel waren die wichtigsten Handelsgüter dieser Provinz. Kaiser Trajan stationierte im Roten Meer eine Flotte, deren Heimathafen wahrscheinlich Aila war. Mit der Reichsreform unter Kaiser Diokletian wird auch die Provinz Arabia geteilt. Gleichzeitig werden die Grenzanlagen am limes Arabicus verstärkt. Kurz vor 500 gab es dann erste Überfälle der Araber, wobei die meisten Städte im Grenzgebiet noch bis etwa 700 bewohnt blieben. Dann zogen sich die Bewohner langsam in sicheres Gebiet zurück und viele Städte zerfielen. 
106 / 107 - Dacia   60 v.Chr. gründete König Burebistas sein dakisches Königreich. Nach dessen Ermordung 44/40 v.Chr. zerfällt das Königreich in mehrere Füstertümer. Dann wurde Decebalus zum König ernannt und er konnte erneut alle dakischen Stämme vereinen. Die Daker unter ihrem neuen König Decebalus greifen 85 die römische Provinz Moesia an, verwüsten sie und erschlagen sogar den römischen Statthalter Oppius Sabinus. Der erste Dakerkrieg (85-89 n.Chr.) hat begonnen.Decebalus besiegt in der Folge römische Truppen, macht große Beute und viele Gefangene. Er nimmt römische Architekten und auch Überläufer bei sich auf, baut mit deren Hilfe Festungen und Kriegsmaschinen. Die Schlacht bei Tapae ("Eisernes Tor", in den Südwestkarpaten) im Jahre 88 endete mit schweren Verlusten auf beiden Seiten aber mit einem römischem Sieg. Die Daker konnten zurückgedrängt werden. In der Folge rüstet Decebalus erneut auf und formiert eine breite antirömische Koalition und seinen Nachbarstaaten und -stämmen. Dieser Umstand sowie die strategische Bedeutung Dakiens zur Sicherung des Imperium, aber auch die reichen Bodenschätzen Dakiens (insbesondere Gold) bewegen endlich Kaiser Trajan zu seinem 1. Dakerkrieg von 101-102 n.Chr. Zu Frühjahrsbeginn 101 hatte Kaiser Traian nach fast dreijähriger Vorbereitungszeit Rom mit etwa 14 Legionen, den prätorianischen Cohorten (einer "Spezialeinheit") und zahlreichen "Hilfstruppen" in Richtung Dakien verlassen, Insgesamt schätzt man das Heer auf etwa 150.000 Mann. In mindestens zwei Schlachten (unter anderem an der unteren Donau) sind die römischen Truppen siegreich, aber Decebalus ist erst nach der Gefangennahme seiner Schwester ist zum Frieden bereit. Der Friedensvertrag beinhaltete auch die Herausgabe der römischen Deserteure und die Schleifung der dakischen Befestigungsanlagen. Dennoch verletzt Decebalus in der Folge die Vertragsbedingungen und rüstet wiederum auf. Das veranlaßt den römischen Senat dazu, ihn zum Staatsfeind Roms zu erklären. 105 kommt es dann zum 2. Dakerkrieg (105 -106) unter Kaiser Traian. Die Römer nehmen die befestigte Hauptstadt Sarmizegetusa schließlich ein. Decebalus gelingt zwar mit wenigen Getreuen die Flucht aus der brennenden Stadt, aber er begeht vor seiner Ergreifung durch die römischen Verfolger Selbstmord . In Rom wird der Dakersieg im Jahre 107 n. Chr. mit einem großen Triumphzug begangen, in dessen Verlauf die immens große Dakerbeute (einige hundert Tonnen Edelmetalle wie Silber und Gold), sowie Kriegsgefangenen vorgeführt wurden. Aus dem Erlös der Dakerbeute wird in Rom das Forum des Traian errichtet. 107 wird Dakien römische Provinz. Hauptstadt wird die neugegründete Colonia Ulpia Traiana Augusta Daccia Sarmizegetusa. Die dakische Bevölkerung wird in der Folge zwar rigoros unterworfen, aber nicht ausgerottet. Durch stark geförderte Zuwanderung aus anderen Regionen des römischen Imperium geling eine sehr rasche Romanisierung der neuen Provinz. Obwohl die Kaiser Caracalla (211 - 217), Philippus Arabs (244 - 249) und Traianus Decius (249 - 251) große Anstrengungen zur Sicherung der langen und offenen Grenzen unternahmen, war die Provinz auf Dauer nicht zu halten. Unter Kaiser Gallienus (253 - 268) mußten einige östliche Gebiete aufgrund des Ansturm der Goten preisgegeben werden und unter Kaiser Aurelian wurde die gesamte Provinz im Jahre 271 von Heer und Verwaltung verlassen. Große Teile der Bevölkerung wurde auf das rechte Donauufer vor allem in die Provinz Moesia umgesiedelt.
114 - Armenia, 115 - Mesopotamia, 116 - Assyria   Erste Versuche, die römische Ostgrenze zum Schutz der Provinz Syria vorzuschieben und so die Parther zu schwächen, wurden im Jahre 63 v.Chr. unternommen. Aber der römische Feldherr L. Crassus verlor bei einem erneuten Versuch sein Leben. Seine Legionen wurden 53 v.Chr. bei Karrhai von den Parthern vernichtend geschlagen. Erst Caesar plante wieder großangelegte Partherkriege, aber diese Planungen wurden durch seine Ermordung 44 v.Chr. jäh unterbrochen. Marcus Antonius mußte sich dann 36 v.Chr. mit seinem Herr aufgrund des starken Widerstands der Parther zurückziehen. In der Folge erkannte Rom die Parther als Großmacht im Osten an und der Euphrat wurde zur Grenzlinie zwischen den beiden Herrschaftsbereichen. Kaiser Augustus versuchte das Romische Imperium durch vorgelagerte Klientelstaaten, die als Puffer dienten, gegen die Parther zu schützen. Im Fall Armeniens gelang dies nicht, so dass Augustus seinen Enkel und Adoptivsohn C. Caesar mit einem Heer dorthin entsendete. Dort wurde dieser bei einem Attentat aber so schwer verletzt, dass er auf dem Rückweg in Limyra verstarb. Um die Parther allerdings von einem Einfall in die Provinz Syria abzuhalten, bedurfte es der Stationierung von 6 Legionen in dieser Provinz. Verstärkt werden konnten diese Legionen mit zwei weiteren in Ägypten stationierten Legionen. Damit war das hier stationierte Heer nur mit dem der Rheinarmee vergleichbar. Im Jahr 17 ließ Tiberius Kappadokien, das Land des Klientelkönig Archelaos, annektieren und machte es zur Provinz Cappadocia, die ebenfalls bis an den Euphrat heranreichte. Dabei wurde auch gleich noch Kommagene besetzt und von Germanicus der Provinz Syria zugeschlagen. Damit standen alle wichtigen Euphratübergänge unter römischer Kontrolle. Im Jahre 38 wurde Kommagene unter Kaiser Caligula erneut zum Klientelstaat, aber Vespasian (69 - 79) annektierte das Gebiet erneut. Unter diesem König wurde auch der westlich des Euphrat gelegene Teil Armeniens Bestandteil der Provinz Cappadocia. Um das restliche armenische Gebiet gab es aber immer wieder Konflikte mit den Parthern. Seinen Höhepunkt fanden diese Auseinandersetzungen unter Kaiser Nero (54 - 68) durch die Besetzung dieses Gebietes durch die Parther. Der römische Gegenschlag unter Cn. Domitius Corbulo kam schnell und war erfolgreich, allerdings wurden die Römer unter L. Caesennius Paetus 62 bei Rhandeia von den Parthern wiederum zur Kapitulation gezwungen. Im Jahre 66 wurde der status quo zwischen Parthern und Römern festgeschrieben, was zu einer Phase der relativen Ruhe führte, die auch unter den flavischen Kaisern anhielt. Unter Kaiser Trajan gaben die Römer ihre Defensivhaltung allerdings wieder auf. Seine Großoffensive führte bereits 114 zur Eroberung des gesamten armenischen Gebietes, das noch im gleichen Jahr zur Provinz Armenia umgewandelt wurde. Ebenfalls im Jahre 114 gelingt den römischen Truppen die Einnahme der Stadt Nisibis (Nusaybin, Türkei), die bereits weit in Mesopotamien liegt. Im darauffolgenden Jahr dringen die Truppen unter Trajan weiter nach Südosten vor und erobern die Stadt Singara (Sinjar, Irak). In der Folge wird auch Mesopotamien zur römischen Provinz Mesopotimia. Im Frühjahr des Jahres 116 erfolgt der Einmarsch in früheres assyrisches Gebiet, das darufhin als Provinz den Namen Assyria trägt. Danach wird sogar die Stadt Ktesiphon, der Wintersitz der parthischen Könige, durch Kaiser Trajan erobert. Schließlich kann er bis an den Persischen Golf vorrücken. Allerdings brechen in den neu errichteten Provinzen Assyria und Armenia sowie unter den Juden in Babylonien, Judäa, Cyprus, Aegytus und Creta et Cyrenae Aufstände aus, die nur mit äußersten militärischen Anstrengungen niedergeschlagen werden können. Außerdem erleidet Trajan vor der Wüstenstadt Hatra eine empfindliche Niederlage, woraufhin er die eroberten Gebiete verläßt um nach Rom zurückzukehren. Er stirb aber auf dem Heimweg und wird im kilikischen Selinous in einem eigens errichteten Kenothaph bestattet. Sein Nachfolger Hadrian kehrt recht schnell zur früheren Partherpolitik zurück und gibt die neugewonnenen Provinzen wieder auf. Großarmenien macht er erneut zum Klientelkönigreich und erklärt den Euphrat wieder zur Grenze zwischen dem Römischen Imperium und dem Reich der Parther.


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