Trajans-Märkte
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Geschichte
Zum Bau des Trajansforum mußte der Architekt Apollodoros von Damaskus unter anderem auch einen Teil des Quirinal abtragen lassen. Danach nutzte er die entstandene Hanglage perfekt aus, um die mehr etagigen Trajansmärkte auf den in mehreren Stufen abgetragenen Hügel Quirinal zu erbauen. Wahrscheinlich ist, daß die dem Trajansforum vorgelagerten Märkte auch deshalb entstanden, weil der Berghang nach der Abtragung abgestützt werden mußte. Nicht umsonst erinnert die Form des Bauwerkes an eine Staumauer. Die Trajansmärkte wurden im ersten Jahrzehnt des 2.Jrh erbaut und entstanden damit vor dem Trajansforum.
Die Trajansmärkte waren wahrscheinlich so etwas wie staatliche verwaltete Lebensmittelläger für die wichtigsten Lebensmittel (so eine Art staatlicher Großhandel). Es gab aber hier auch Einzelhandel.
Lageplan der Märkte
Übersicht der Anlage
Bildquelle: Filippo Coarelli - "Rom - Ein archäologischer Führer", Zabern Verlag
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Im vorderen Bereich schlossen die Märkte mit einer halbrunden Fassade (1) an die östliche Exedra (7) des Trajanforum an. Der gesamte Bau wurde in Ziegelbauweise ausgeführt. An beiden Seiten des Halbrund befinden sich halbrunde Säle, die wahrscheinlich als Vortrags- und Unterrichtsräume dienten. Vorlesungen wurden auch auf den naheliegenden Foren abgehalten.
Auf der untersten Ebene befanden sich 10 Tabernae mir einer nur geringen Raumtiefe. Die fast quadratischen Türen sind aus Travertin gearbeitet. Der obere Teil der halbrunden Fassade ist mit einer Reihe von kleineren Rundbogenfenstern versehen, die den dahinterliegenden überwölbten Gang mit Licht versorgen. An diesem Gang liegen weitere zehn Tabernae (2). Nach Norden hin trifft er auf einen weiteren Gang (3) mit Läden zu beiden Seiten. Auf der dritten Ebene liegt die Via Biberatica. Das Zentrum der ganzen Anlage bildet der weite Saal (5), der sich über zwei Stockwerke erstreckt. Sein Haupteingang war sicher auf der Nordseite. Von der Südseite des Saales kommt man in eine Reihe von zweigeschoßigen Räumen (6). Man vermutet, daß es die Büros der Verwaltung des gesamten Komplexes waren.
Via Biberatica
Die in einer Kurve ansteigende Straße befindet sich auf der dritten Ebene des Komplexes. Ihr Name läßt wahrscheinlich darauf schließen, daß sich dort zumindestens einige Läden mit Getränken ( lat. biber=Getränk) befanden.
Tabernae (die Läden)
Links hinter der Mauer in der zweiten und dritte Ebene befindet sich der zweigeschoßige Saal mit der Kreuzgewölbedecke. Rechts hinter der Mauer und den Läden befindet sich der Gang (3) mit weiteren Läden.
Saal mit Gewölbekonstruktion
Der Saal im Norden der Anlage erstreckt sich über zwei Stockwerke. Eine Gewölbekonstruktion aus sechs Kreuzgewölben bildet seinen Abschluß nach oben. Die Kreuzgewölbe ruhen jeweils auf großen Konsolen aus Travertin. Im Erdgeschoß des Saales befinden sich auf jeder Seite je sechs Tabernae mit in Travertin gefaßten Türen und Fenstern darüber. Im oberen Stockwerk kommt man über einen vorgelagerten Korridor zu den Läden.