Griechische Tempel
Die ersten griechischen Tempel waren aus Holz und Ziegelsteinen erbaut, hatten wahrscheinlich recht bescheidene Abmessungen und bestanden im wesentlichen aus einem rechteckigen Raum, der in der Mitte von einer Säulen- oder Pfeilerreihe geteilt wurde. Vom 7. Jrh. v.Chr. ab wird das hölzerne Material nach und nach von Stein abgelöst. An der Vorderfront des Tempels sowie an den Seiten erscheint nun ein durchgehender Säulengang. Durch diesen Säulengang kommt man in das Pronaos (die Vorhalle) und vor dort dann in den Innenraum mit der Cella. Die Cella war der Hauptraum für das jeweilige Götterbild. Diese durfte nur von den Priestern betreten werden. Benannt wurden die Tempel in der Regel nach den in ihnen verehrten Göttern.
Etruskische Tempel
Der Tempel ist neben den Grabstätten die am besten archäologisch erforschte Gebäudeform der Etrusker. Die frühesten Tempel des 6. Jrh.v.Chr. bestehen noch aus einem einzelnen Kultraum, dessen Dach mittig von zwei Stützen getragen wurde. Danach setzte sich die Bauform der sogenannten tuskanischen Tempel durch, deren Besonderheit in einem dreigeteilten hinteren Gebäudetrakt bestand. Diese Dreiteilung blieb während der gesamten etruskischen Ära unverändert. Nur der mittlere Raum diente der Verehrung des einen Gottes, die Bedeutung der beiden oft schmaleren Seitenräume ist unbekannt. Der etruskische Tempel steht größtenteils auf einem steinernen Podium mit einer vorgelagerten Freitreppe. Der restliche Baukörper bestand aus Holz und Lehm, zur besseren Haltbarkeit und Wetterbeständigkeit war das Dachgestell typischerweise mit gebrannten und bemalten Terrakottaplatten verkleidet.
Römische Tempel
Im 5. Jrh. vor Christus begannen auch die Römer Tempel für ihre Götter zu bauen. Der römische Tempel konnte ein Ort politischer Versammlungen sein, Kunstwerke beherbergen, und sein Podium konnte als Rednertribüne dienen. Er war besonders als Forumstempel enger mit dem öffentlichen Leben verbunden als der griechische Tempel. Er steht auf einem Podium mit frontseitiger Treppe, die Cella, der Kultraum ist oft in der Breite dreigeteilt (Göttertrias) und hat eine ebenso breite wie tiefe Säulenvorhalle. Die späteren römischen Tempel besaßen zudem einen tiefen, weiträumigen und ziemlich offenen Pronaos, die Vorhalle.