Thermen in Rom
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Thermen des Agrippa
Agrippa war ein Feldherr und hatte sich auf Kriegszügen große Reichtümer erworben, aus denen er zahlreiche öffentliche Bauten finanzierte. Im Jahre 25 v.Chr. wurde mit dem Bau der Thermen auf dem Marsfeld in Rom begonnen, und nach der Fertigstellung an die neu Wasserleitung, die Aqua Virgo angeschlossen. Mit dieser Wasserleitung wurde auch ein künstlich angelegter See versorgt, der den Thermen als Natatio diente. Die Thermen des Agrippa waren aller Wahrscheinlichkeit nach noch nicht symmetrisch angelegt.
Thermen des Nero
Die Thermen des Nero wurden 62 n.Chr. eröffnet und lagen nordwestlich des Pantheon. Diese Thermenanlage war die erste Anlage dieser Größe in Rom. Ihre Maße betrugen 190 Meter in der Länge und 120 Meter in der Breite. Die Nero-Thermen waren die ersten einer Reihe großer Kaiserthermen, deren Räume streng symmetrisch und spiegelbildlich angeordnet waren.
Thermen des Titus
Die Titus-Thermen wurden direkt neben dem Colosseum erbaut und waren zu ihrer Zeit die bevorzugte Badegelegenheit der Römer. Die Thermen waren wahrscheinlich zweigeschossig und mit Dachterrassen versehen. Vom Typ her entsprechen diese Thermen dem kleinen Kaisertypus (etwas kleiner als die Nero- und Trajansthermen). Der Anlage fehlt noch das Natatio. Sie hatte zwei Palästren und einen großen Vorhof.
Thermen des Trajan
109 n.Chr. wurden diese Thermen nach nur fünf Jahren Bauzeit fertiggestellt. Das gesamte Areal der Anlage maß 330 x 315 Meter und war von einer kleinen Mauer umgeben. Die zur gleichen Zeit erbaute Aqua Trajana sorgte für eine kontinuierliche Wasserversorgung, indem sie ein gewaltiges Reservoir nordöstlich der Anlage speiste. Das Caldarium, der Heißbaderaum, war auch hier, wie zuvor bei den Thermen des Nero , ebenfalls weit aus der Anlage herausragend gebaut. Mit den Thermen des Trajan und denen des Titus (hier nicht beschrieben) befand sich nun auch im Herzen Roms ein relativ großes Vergnügungs- und Erholungsgebiet. Das charakteristische an diesen Anlagen waren die großen und weitläufigen Flächen welche die Thermen umgaben.
Thermen des Caracalla
Mit dem Bau der Caracalla-Thermen wurde schätzungsweise 212 n.Chr. begonnen, wobei die Bauzeit nur vier Jahre betrug. Die Thermen des Caracalla waren eine der größten ihrer Art. Das Gesamtareal umfaßte eine Fläche von 140 000 m², das eigentliche Bad 30 000m² in ihm sollen 1500 Menschen Platz gehabt haben. Der große Thermenhof war fast quadratisch angelegt. Der Besucher näherte sich von Nordosten dem Haupteingang in der Mitte einer 337m breiten Portikus, die allerdings erst unter Alexander Severus hinzugefügt wurde. Der zweistöckige Bau beherbergte im Erdgeschoß Läden und Magazine, während der erste Stock vermutlich Wohnräume für das Personal enthielt. Die Läden setzten sich auch an den Seiten der Umfassungsmauern bis zu etwa deren Mitte fort. Innerhalb der Mauern befand sich außerdem noch eine stadionartige Sportanlage, eine riesige Zisterne mit 33 000 m³ Fassungsvermögen, mehrere Brunnen und Bibliotheken. Das Caldarium dieser Thermen war so groß, daß eine Kugel von 43m Durchmesser darin Platz gefunden hätte. Das Frigidarium war 1392m² groß und somit der größte Raum der Thermen. Reichlich geschmückt und gut ausgestattet lud es zum verweilen nach dem Heißbad im Caldarium ein. Neben den Thermen des Diokletian sind es die größten, die jemals gebaut wurden.
Thermen des Diokletian
Die Thermen des Diokletian lagen unweit des heutigen Bahnhofs und wurden zwischen 298 und 306 n.Chr. erbaut. Sie waren die größten ihrer Art und übertrafen an Größe alle Kaiserthermen des Römischen Reiches. Die Außenmaße des Bau betrugen 380 x 370 Meter. Mehr als 3000 Personen sollen darin Platz gehabt haben. Diese gigantische Bauwerk wurde in nur acht Jahren Bauzeit errichtet. Die Anlage entsprach ihrer Form nach dem großen Kaisertypus. Das Caldarium aber war nicht wie bei den Caracalla-Thermen rund, sondern wie bei den Trajans-Thermen ein Rechteck mit Nischen. Das an das Caldarium anschließende Tepidarium hatte zwei Nischen mit jeweils einem kleinen Schwimmbecken. Auf das Tepidarium folgte das kolossale, quer zur Mittelachse liegende Frigidarium. Seine Fläche betrug ca.2450m². In dieses Frigidarium hinein hat Michelangelo die Kirche Santa Maria degli Angeli gebaut, man kann sich also auch heute noch von der Größe des Frigidarium überzeugen.