Antikefan.de
Sie sind hier: Startseite » Themen » Foren und Basilika » Foren des antiken Rom

Area Sacra di Largo Argentina

Geschichte

Dieser Grabungsbezirk wurde zwischen 1926 und 1928 entdeckt. In der sogenannten "Area Sacra" kann man die Reste von vier Tempel aus republikanischer Zeit finden. Man hat sie mit den ersten vier Buchstaben des Alphabets benannt. Zwischen dem Tempel C und dem Tempel A lag anfänglich ein ziemlich großer Abstand, der erst später durch den Bau des Rundtempels B geschlossen wurde. Hinsichtlich der ursprünglichen Benennung der Tempel weiß man aus dem Kalender von Preneste, daß der 179 v. Chr. geweihte Tempel der Lares Permarini sich hier befand. Da von den Tempeln auf dem Largo Argentina nur der Tempel D an den Anfang des 2. Jahrhunderts v. Chr. datiert werden kann, muß er das Heiligtum der Lares Permarini gewesen sein.

An der Nordseite der Area Sacra sieht man die Reste eines großen Portikus, des sogenannten Hecatostylum (1). Hinter den beiden Tempeln B und C sieht man ein großes Podium aus Tuffblöcken (2), das zu dem von Pompejus errichteten Komplex gehörte. Es handelt sich um Teile der berühmten Curia des Pompeius, in der Caesar ermordet wurde (-> Römische Geschichte). Sie stand zwischen zwei Latrinen (3, 4), die in der Kaiserzeit erbaut wurden.

Lageplan

Übersichtsplan zur Area Sacra

Bildquelle: Filippo Coarelli - "Rom - Ein archäologischer Führer", Zabern Verlag

Sonstige Bauwerke
1 - Hecatostylum
2 - Curia des Pompeius
3 - Latrine
4 - Latrine
Tempel
Tempel A
Tempel B
Tempel C
Tempel D

Tempel A - Tempel der Iuturna

Der Tempel A stammt aus dem 3.Jrh. v.Chr. Es ist ein Peripteros mit Säulen aus Tuff und Kapitellen aus Travertin. Es handelt sich wahrscheinlich um den Tempel der Iuturna. Er wurde von Q.Lutatius Catulus nach seinem Triumph über die Karthager im Jahre 241 v.Chr. errichtet. Ein anderes Mitglied der Familie der Lutatii, der Konsul des Jahres 101 v.Chr., ließ den Tempel B daneben bauen.

Tempel B

Rückseite des Rundtempel

Als letzter der vier hier erhaltenen Tempel entstand der Tempel B. Es ist ein Rundbau auf einem Podium, zu dem vorne eine Treppe hinaufführt. Die korinthischen Säulen sind aus Tuff und haben Basen und Kapitelle aus Travertin. Aufgrund der Funde der Fragmente einer weiblichen Kolossalstatue aus griechischem Marmor war der Tempel B demnach einer weiblichen Gottheit geweiht. Es handelt sich dabei höchstwahrscheinlich um die Aedes Fortunae Huiusce Diei (der "Glücksgöttin des heutigen Tages"). Q.Lutatius Catulus ließ den Tempel im Jahre 101 v.Chr. nach seinem Sieg über die Kimbern bei Vercellae errichten.

Vorderansicht des Rundtempel
Vorderansicht des Rundtempel
Blick auf Tempel A (Hintergrund) und B
Blick auf Tempel A (Hintergrund) und B

Tempel C - Tempel der Feronia

Vorderansicht Tempel C

Am ältesten ist der Tempel C. Er entstand Ende des 4. oder am Anfang des 3.Jrh. v.Chr. Es handelt sich von der Bauform her um einen Peripteros ohne posticum (ohne Säulen an der Rückseite). Der Tempel stand auf einem Podium aus Tuffgestein. Die aus Ziegelsteinen gemauerte Cella und das weiße Fußbodenmosaik mit schwarzem Rand stammen von der Restaurierung unter Kaiser Domitian. Diese Restaurierung wurde nötig nach der Brandkatastrophe von 80 n.Chr., bei der das südliche Marsfeld weitgehend zerstört wurde. Der Tempel C war vermutlich der alten Gottheit Feronia geweiht, die wohl schon in sehr früher Zeit, nachweislich aber mindestens seit 217 v.Chr. einen Tempel hier auf dem Marsfeld hatte.

Blick auf Tempel C und D (links)
Blick auf Tempel C und D (links)
Seitenansicht Tempel C - Reste der Cella
Seitenansicht Tempel C - Reste der Cella

Tempel D - Tempel des Lares Permarini

Der Tempel D am südlichsten Rand des Geländes war der größte von allen und entstand in spätrepublikanischer Zeit. Er ist vollständig aus Travertin erbaut. Die ältesten Bestandteile stammen wahrscheinlich vom Anfang des 2.Jrh. v.Chr.

Hecatostylum

Die sogenannte "Halle der hundert Säulen" begrenzte die Area Sacra nach Norden.

Öffentliche Latrinen (4)

Die hier sichtbaren Reste zeigen deutlich, daß es sich um eine öffentliche Latrine (4, siehe Lageplan) gehandelt haben muß. Sie stammt aus der Kaiserzeit.

Öffentliche Latrinen (3)