Forum Romanum
Geschichte des Forum Romanum
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Sumpfgebiet und Begräbnisstätte - Am Anfang der Besiedlung war dies Gebiet ein Sumpfgebiet. Zwischen dem 10. und 9. Jrh v.Chr. wurde es als Begräbnisstätte genutzt. Mit dem Zusammenschluß der einzelnen Siedlungen zur Stadt rom in der ersten Hälfte des 8. Jrh.v.Chr. wurde hier (jetzt innerhalb des Stadtgebietes) nur noch Kinder beigesetzt, bis dieser Brauch auch Ende des 7. Jrh.v.Chr. aufgegeben wird.
Das Forum zur Zeit des Königtum - Die ständige Besiedlung des Tales wurde erst möglich durch den Bau der Cloaca Maxima, einer Abwasseranlage, die in der Zeit des ersten etruskischen König Tarquinius Priscus enstand und die sich noch heute unter dem Forum befindet. Um 600 v.Chr. entstand ein erstes Forum auf einem Plateau aus gestampfter Erde. Nach und nach enstanden immer mehr politisch und religiös geprägte Bauten, aber auch Stätten des Handel. Hier befand sich auch die Regia (die Residenz des Königs errichtet ca. 525 v.Chr.) sowie das erste Comitium (Sitz der ersten politischen Vertretung der Stadt). Um etwa 570 v.Chr. enstand das heute leider nicht mehr zugängliche Heiligtum des Vulkan, das sich unter dem Lapis Niger befindet. Dort soll der Überlieferung nach Romulus von den Senatoren wegen seines despotischen Machtmißbrauchs ermordert worden sein.
Das Forum zur Zeit der Republik - Nach der Vertreibung des letzten König (509 v.Chr.) wurden Bauwerke errichtet, die den Institutionen der neuen Republik als Wirkungsstätte dienten, wie die Rednertribüne (von hier herab sprachen die Magistrate), die ab 338 v.Chr. Rostra genannt wurde. Der Tempel des Saturn wurde erichtet als Aufbewahrungsort des Staatsschatzes ebenso wie der Dioskurentempel. Seit dem Ende des 4. Jrh. v.Chr. wurde auf dem Forum verstärkt Ehrenstatuen aufgestellt, die vor allem individuelle meist militärische Erfolge rühmten. Um die Mitte des 2. Jrh. v.Chr. hatte deren Zahl so zugenommen, daß die Zensoren des Jahres 158 v.Chr. (Publius Cornelius Scipio und Marcus Popillius) sie fast alle entfernen ließen. Im 3. Jrh. wurde im Norden des Forum das Macellum (der Markt) errichtet. Ab dem 2.Jrh. v.Chr. entstanden die ersten Basiliken (wie z.B. die Basilika Aemilia). Zeitgleich wurde das Tabularium (Staatsarchiv) erbaut. Unter Caesars Herrschaft wurde das antike republikanische Forum entscheidend umgestaltet. Die alte Curia Hostilia aus der Zeit des Sulla wurde durch die neue Curia Iulia ersetzt. Als Erweiterung de Forum entstand das Caesar-Forum.
Das Forum zur Kaiserzeit - Kaiser Augustus ließ den Tempel des Caesar als ersten Monumentalbau auf dem Forum errichten sowie den Augustus-Bogen zu Ehren des Sieges über die Parther. Die nachfolgenden Kaiser gaben dem Platz letztendlich den berühmten monumentalen Charakter durch den Bau weiterer Repräsentationsbauten, wie dem Tempel des Vespasian und des Titus oder der des Antoninus Pius und der Faustina. Nach dem Bränden im Jahr 64 n.Chr. (während der Regentschaft von Nero) und weiteren Bränden vom 2. Jrh bis in die Spätantike waren jeweils umfangreiche Erneuerungsarbeiten nötig, wie der fast vollständige Neubau des Tempel der Vesta und des Hauses der Vestalinnen im Jahre 191. Im Westen des Forum wurden viele Bauten (Curia, Saturntempel, Basilika Iulia) durch den Brand 283 (Kaiser Carinus) zerstört und unter Diokletian wieder aufgebaut. Zu Beginn des 3. Jrh. errichtete Septimus Severus seinen Triumphbogen, ebenfalls zu Ehren des Sieges über die Parther. Während der Plünderung der Stadt durch Alarich im Jahre 410 enstanden zahlreiche Schäden, z.B. an der Basilika Iulia oder der Basilika Aemilia, die erst in den ersten Jahrzehnten des 5.Jrh. behoben wurden. Das letzte große Bauwerk war die Maxentius-Basilika, die Ende des 4.Jrh. nocheinmal als Amstsitz des Präfekten der Stadt grundlegend umgebaut wurde. Die lange Baugeschichte des Forum Romanum endet im Jahr 608 mit der Errichtung einer Säule zu Ehren des byzantinischen Kaiser Phokas.
Übersicht Forum Romanum
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Basilika Aemilia
Diese Basilika wurde 179 v.Chr. von den Censoren Marcus Fulvius Nobilior und Marcus Aemilius Lepidus errichtet und ist die einzige der vier republikanischen Basiliken, die erhalten blieb. Sie wurde in spätrepublikanischer Zeit mehrmals von Mitgliedern des Geschlechts der Aemilier restauriert, so auch im Jahr 78 v.Chr. von dem Consul Marcus Aemilius Lepidus. Im Jahr 54 v.Chr. finanzierte Cäsar weitere Restaurierungsarbeiten. Tiberius nahm 22 n. Chr. auch einige Änderungen vor. Zum letzten Mal wurde die Basilika in der ersten Hälfte des 5.Jrh. vor Chr. wieder hergestellt, nachdem sie durch den Brand in Folge der Plünderungen Alarichs im Jahr 410 schwer zerstört worden war.
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Curia Iulia
Der Bau des neuen Sitzungsgebäude des Senat wurde von Cäsar begonnen und erst von Augustus 29 v. Chr. fertiggestellt. Die neue Curia Iulia gestattete einen direkten Zugang zu dem Caesarforum, daß 46 v.Chr. geweiht wurde und auf dem sich die Senatoren oft versammelten. Sein jetziges Aussehen verdankt das Bauwerk dem letzten Wiederaufbau unter Diokletian, der nach dem verheerenden Brand von 283 n.Chr. notwendig geworden war. Die Curia ist eines der besterhaltensten Gebäude der Spätantike in Rom, was sie ihrer Umwandlung in eine Kirche verdankt. Die Außenmauern waren ursprünglich im unteren Teil mit Marmorplatten verkleidet.
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Lapis Niger
Der sogenannte Lapis Niger ist eine Fläche aus schwarzen Marmorplatten, die von aufrecht stehenden Marmorplatten begrenzt wurde. Diese Umrandung stammt aus der Zeit des Sulla. Laut antiken Quellen ist dies der Ort, an dem Romulus von den Senatoren wegen seines despotischen Machtmißbrauches ermordet wurde. Unter dieser Fläche fand man frührömischen Baukomplex, wahrscheinlich das zentrale Heiligtum des Comitium (des alten Stadtzentrum), welches dem Gott Vulkan und dem Gründer der Stadt gewidmet war.
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Tempel des Antoninus und der Faustina
Auch dieser Tempel verdankt seinen guten Erhaltungszustand wie so oft der Umwandlung in eine christliche Kirche. Der heute noch gut sichtbare Proanos besteht aus sechs Säulen an der Vorder- und je zwei Säulen an den Längsseiten. Die Inschrift im Architrav besagt, daß dieser Tempel dem vergöttlichten Kaiserpaar vom Senat gewidmet wurde. Diese Widmung entstand allerdings erst nach dem Tod des Antoninus Pius, der diesen Tempel aber schon 141 n.Chr. im Gedenken an seine Frau errichten ließ. Das Podium und die Cella waren aus Quadermauerwerk verkleidet mit Marmorplatten gefertigt. Diese wurden allerdings im 16.Jrh abmontiert und abtransportiert.
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Vestatempel
Rekonstruktion des Vestatempel
Der runde Vesta-Tempel beherbergte einen der ältesten und heiligsten Kulte des antiken Rom. Hier wurde das ewige Feuer, das niemals verlöschen durfte, gehütet. In seiner langen Geschichte wurde mehrmals durch Brände zerstört, nicht zuletzt auch wegen des Feuers in seinem Innerem. Die heute noch sichtbaren Ruinen stammen von einer Rekonstruktion nach einem Brand 191 n.Chr. Dabei wurde die Form beibehalten, die der Tempel nach dem Brand zu Zeiten des Nero im Jahre 64 n.Chr. erhalten hatte. Der Rundtempel war Teil eines Komplexes zu dem auch die Residenz der Priesterinnen des Vestakultes gehörte, das sogenannte Haus der Vestalinnen.
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Haus der Vestalinnen
Dieser Gebäudekomplex ist mehrmals zwischen dem Brand zu Zeiten des Nero und der Regierungszeit des Septimius Severus restauriert worden. Der Hof mit mehreren Brunnenbecken war umgeben von einer Säulenhalle. In dem Gebäudekomplex befanden sich im Obergeschoß die Zimmer der Priesterinnen mit zahlreichen Badezimmern, eine Backstube, eine Mühle sowie der Küchenbereich, aber auch das antike Heiligtum des Aius Locutius (Gottheit des römischen Pantheon).
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Maxentius-Basilika
Überreste der Kolossalstatue des Konstantin
Zu sehen im Hof des Konservatorenpalast (auf dem Kapitol)
Die riesige Ziegelsteinruine der Maxentius- oder Konstantisbasilika zählt auch in Ihrem heutigen Zustand noch zu den beeindruckensten Bauten der Spätantike in Rom. Ihr mußten der Tempel der Penaten, ein Lager und ein Wohngebiet weichen. Der unter Kaiser Maxentius begonnene Monumentalbau wurde unter Konstantin fertiggestellt. Am Ende des 6.Jrh. wurde das Bauwerk nochmal umgestaltet. das Innere der Basilika war dreischiffig. Die Statue des Maxentius im Innern des bereits fertiggestellten teil wurde nach dessen Tod durch die seines siegreichen Gegners, des Kaiser Konstantin, ersetzt.
Die marmornen Überreste dieser Kolossalstatue befinden sich heute im Hof des Konservatorenpalastes auf dem Kapitol. Die Basilika war nach Ihrer Fertigstellung Sitz der Präfektur, der wichstigsten spätantiken Behörde Roms.
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Sogenannter Tempel des Romulus (Jupiter Stator)
Lange wurde vermutet, dass Kaiser Maxentius den Tempel seinem früh verstorbenen Sohn Valerius Romulus geweiht habe. Heute wird jedoch als wahrscheinlicher angenommen, dass der Tempel für Jupiter Stator errichtet wurde. Einem Mythos zufolge haben die flüchtenden Truppen des Romulus im Kampf gegen die Sabiner an dieser Stelle kehrt gemacht, nachdem sich Romulus flehend an Jupiter gewandt hatte. Noch original erhalten hat sich das Portal mit der antiken Bronzetür aus dem Jahre 306 n.Chr. gerahmt von Porphyrsäulen.
Dieser Tempel hat sich recht gut erhalten, da er unter Papst Felix IV. im Jahre 527 n. Chr. in eine Kirche umgebaut wurde. Seitdem diente er als Vestibül dieser Kirche Santi Cosma e Damiano. Sehenswert ist in ihrem Innern eine Apsis mit byzantinischem Mosaik.
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Titusbogen
Dieser Triumpbogen wurde im Jahr 81 zu Ehren des Kaiser nach seinem Tod vom Senat errichtet. Der Fries zeigt den Sieg von Vespasian und Titus über die Juden im Jahr 71. Der geehrte Kaiser selbst ist auf der Innenseite des Bogen am höchsten Punkt der Decke dargestellt. An den Wänden der Innenseite zeigen zwei Reliefs den Triumphzug anläßlich des Sieges über die Juden, bei dem auch die wichtigsten Beutestücke aus dem Tempel des Salomon in Jerusalem zu sehen waren.
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Lacus Iuturnae
Die Quelle, benannt nach der Quellnymphe Juturna, entsprang am Fuße des Palatin. Ihr Wasser wurde als heilbringend verehrt. Daher wurde 117 v.Chr. ein Becken errichtet und mit Statuen versehen. Es waren die Statuen der Dioskurenzwillinge Castor und Pollux. die nach der Schlacht am See Regillus, als sie die Römer gerettet hatten, hier ein zweites Mal erschienen, um ihre Pferde zu tränken. Die Quelle bildete mit dem naheliegenden Dioskurentempel eine Einheit. Das heutige Erscheinungsbild mit seiner Auskleidung mit Marmorplatten stammt aus der Zeit des Trajan.
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Dioskurentempel (Tempel Castor und Pollux)
Dieser Tempel, auch Tempel des Castor und Pollux genannt, wurde 484 v.Chr. von dem Sohn des Diktator Aulus Postumius Albinus eingeweiht. Er erinnert an die geheimnisvolle zweite Erscheinung der Dioskuren auf dem Forum, nachdem sie den Römer in der Schlacht am See Regillus im Jahr 499 v.Chr. zum Sieg über die Latiner verholfen haben sollen. Wichtige Restaurierungen des Tempel fanden im Jahr 117 v.Chr. durch den Konsul Quintus Caecilius Metellus Dalmaticus und im Jahr 74 v.Chr. durch den Praetor der Stadt, Verres, statt. Die letzte große Wiederherstellung wurde dann 6 n.Chr. unter Tiberius ausgeführt. Der Dioskurentempel diente auch politischen Zwecken, da sich in ihm in republikanischer Zeit oft die Senatoren versammelten.
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Rekonstruktion des Dioskurentempel
Bildquelle: Filippo Coarelli - "Rom - Ein archäologischer Führer", Zabern Verlag
Augustusbogen
Dieses Monument (im Vordergrund) wurde von Augustus im Jahr 29 v.Chr. eingeweiht. Er erinnert an seinen Sieg bei Actium im Jahr 31 v.Chr. über Antonius und Kleopatra. Vorher befand sich an dieser Stelle ein Bogen, der an die siegreiche Schlacht von Naulochoi erinnerte. Im Hintergrund sieht man (sozusagen durch den Bogen hindurch fotografiert) den Tholos (Rundtempel) der Göttin Vesta.
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Basilika Iulia
Der Bau der Basilika wurde von Cäsar 54 v.Chr. begonnen, aber erst unter der Regentschaft des Augustus wurde sie fertiggestellt. Wenige Jahre nach ihrer Einweihung wurde sie durch einen Brand vollständig zerstört und mußte neu errichtet werden. Zusammen mit vielen anderen Gebäuden auf dem Forum wurde die Basilika bei dem Brand von 283 n.Chr. erneut schwer beschädigt. Die unter Diokletian durchgeführten Restaurierungen stellten den Ursprungszustand wieder recht genau her. Die Basilika ersetzte die vorher hier von Tiberius Sempronius Gracchus im Jahr 169 v.Chr. gebaute Basilika Sempronia. Das augusteische Bauwerk war zu seiner Zeit mit 101 Meter Länge und 49 Meter Breite das größte Bauwerk auf dem Forum. Es war ursprünglich ein fünfschiffiger Bau, wobei das Mittelschiff dreigeschossig war.
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Rekonstruktionsversuch
Bildquelle: Filippo Coarelli - "Rom - Ein archäologischer Führer", Zabern Verlag
Ehrensäulen
Die gesamte Südseite des zentralen Platzes gegenüber der Basilika Iulia wird von Ziegelsteinsockeln eingenommen, auf denen sich in der Spätantike Ehrensäulen befanden. Die ersten zwei wurden wieder aufgerichtet. Wer hier geehrt wurde ist leider nicht festzustellen, da leider keine entsprechenden Inschriften gefunden wurden.
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Phokas-Säule
Diese Ehrensäule ist das letzte Bauwerk, das auf dem Forum errichtet wurde. Sie wurde am 1.August 608 n.Chr. dem Kaiser Phokas geweiht und war mit einer goldenen Statue des Kaisers geschmückt. Ursprünglich stammt die korinthische Säule wahrscheinlich von einem Ehrenmal aus dem 2. Jrh. n.Chr.
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Tempel des (vergöttlichten) Caesar
Bildquelle: http://www.vitruvius.be/
Von dem Tempel des Caesar sind nur spärliche Reste erhalten geblieben. Er wurde am 18.August 29 v.Chr. von Augustus geweiht. Die halbkreisförmige Einbuchtung im vorderen Teil des Podium, die später mit einer Tuffsteinmauer verschlossen wurde, enthielt einen Altar. Dieser stand wahrscheinlich an der Stelle, an der Caesars Leiche verbrannt worden war.
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Decennalienbasis
Diese sogenannte "Decennalienbasis" ist der Sockel einer der Ehrensäulen, die an den zehnten Jahrestag der Tetrachie (303 n.Chr,) erinnern. Der Sockel gehörte zu einer fünf Ehrensäulen umfassenden Anlage, von der je eine Säule den beiden Augusti und ihren Caesares sowie eine (in der Mitte) dem Jupiter geweiht war.
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Rostra
Bildquelle: Filippo Coarelli - "Rom - Ein archäologischer Führer", Zabern Verlag
Das heute sichtbare Bauwerk wurde von Caesar als Ersatz für die republikanische Rednerbühne errichtet, die bei einer Umgestaltung weichen musste. Kaiser Augustus ließ das Bauwerk dann 29. v.Chr. nochmal erneuern. Der rückwärtige halbkreisförmige Teil stammt aus der Zeit Caesars, die gerade Mauer hin zu dem zentralen Platzes des Forums aus der Zeit des Augustus. Die Rostra hatte eine Länge von 23,80 Metern. Die großen Löcher an der Vorderseite dienten der Befestigung von Schiffsschnäbeln (Rammsporne von Kriegsschiffen). Diese Schiffsschnäbel waren von dem republikanischen Vorgängerbauwerk wiederverwendet worden und wurden in der siegreichen Seeschlacht von Antium gegen die Latiner 338 v.Chr. erbeutet. Daher leitet sich auch der Name Rostra ab (vom lateinischen rostra (rustrum): die Schiffsschnäbel).
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Umbilicus urbis romae
Seitlich hinter der Rostra direkt neben dem Triumphbogen des Septimius Severus befindet sich ein kleines rundes Fundament. Auch wenn es nicht so aussieht, zählt es zu den geschichtlich bedeutenderen Monumenten des Forums. Der Umbilicus urbis romae wurde als "Nabel der Stadt Rom", später auch als Mittelpunkt des Imperiums und der gesamten bekannten antiken Welt angesehen. Er galt aber auch als "Mundus", als Stelle, an der sich Oberwelt und Unterwelt berühren. Daher war dieser Ort von herausragender religiöser Bedeutung. Ab der republikanischen Zeit stand hier ein Bauwerk, dessen oberer Abschluß der umbilicus urbis bildete, zu dem die heute noch sichtbaren Überreste gehören. Sie stammen von einer Restaurierung aus severischer Zeit (Ende 1./Anfang 2. Jrh.n.Chr.).
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Lacus Curtius
Rekonstruktion
Bildquelle: The VRoma Project
Für die Herleitung des Namen für dieses Bauwerk hatten die Römer mehrere Erklärungen parat: Livius berichtet, dass der Führer der Sabiner, Mettius Curtius, während einer Schlacht infolge des Raub der Sabinerinnen hier im Sumpf versank. Einer weiteren Legende nach soll sich 362 v.Chr. ein tiefer Spalt auf dem Forum geöffnet haben. Die befragten Seher rieten daraufhin den Römern, das Wertvollste, was sie hatten, hineinzuwerfen. Damit wäre der Bestand des Reiches auf ewig gesichert. Ein Krieger namens Marcus Curtius bestieg sein Pferd und stürtzte sich in den Schlund, der sich daraufhin wieder schloß. Am wahrscheinlichsten ist aber die Überlieferung, dass im Jahr 445 v.Chr. an dieser Stelle ein Blitz eingeschlagen ist. Da diese von Jupiter geschleudert wurden, kam dem Einschlagsort besondere kultische Verehrung zuteil. Der Consul dieses Jahres, Caius Curtius Philo, ließ auf Beschluß des Senats einen Zaun darum errichten.
Zur Zeit von Kaiser Augustus stand an dieser Stelle ein Brunnen, in den die Römer Geldmünzen warfen begleitet von Wünschen für den Kaiser. Geschmückt wurde die Anlage von einem Relief, das den Sabiner Mettius Curtius zeigt (die Rekonstruktion steht noch vor Ort).
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Miliarium aureum - der goldene Meilenstein
Nahe dem Saturntempel befinden sich die spärlichen Überreste des miliarium aureum errichtet unter Kaiser Augustus 20 v. Chr. Von der einstigen Pracht der aus vergoldeter Bronze erstellten Säule ist leider nicht mehr viel erhalten geblieben. Der goldene Meilenstein stellte den fiktiven Schnittpunkt aller Straßen des Römischen Reiches dar. Auf der Säule waren die Entfernungen zwischen den Hauptstädten der römischen Provinzen und Rom verzeichnet. Sichtbar sind derzeit verschiedene verzierte Stücken des Sockel.
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Saturntempel
Der Tempel steht auf einem hohen Podium und beherscht diesen Teil des Forum. Auf dem Podium erheben sich die Säulen der ehemaligen Vorhalle (des Proanos). Der erste Bau an dieser Stelle stammt aus den ersten Jahren des 5.Jrh. v.Chr. Er diente zu dieser Zeit als Aufbewahrungsort des Staatsschatzes. Im Jahr 42 v.Chr. wurde unter Lucius Munatius Plancus mit seinem Wiederaufbau begonnen. Der heutige Architrav trägt eine Inschrift, die von einer erneuten Wiederaufrichtung im Jahr 283 n.Chr. berichtet. Wahrscheinlich war der Tempel zuvor bei einem Brand stark zerstört worden.
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Concordiatempel
In Rom war der Tempel der Concordia einer der prächtigsten. Das Fest der Concordia (Göttin der Eintracht) fand immer am 16. Januar statt. Es erinnerte an die Einweihung des Tempels anlässlich der Versöhnung zwischen Plebejern und Patriziern nach Beendigung der Ständekämpfe 367 v. Chr. In diesem Jahr wurde mit den Gesetzen des Licinius Sextus die politische Gleichsetzung beider römischen Stände erreicht. Die drei Säulen im Vordergrund sind die sichtbarsten Reste dieses Tempel.
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Tempel des Vespasian und Titus
Am Clivus Capitolinus ließ Domitian 80 n. Chr. seinem Vater und Bruder zu Ehren einen Tempel (Templum Vespasiani et Titi) neben dem Tempel der Concordia errichten der sich wie dieser an das Tabularium (das Staatsarchiv) anlehnte. Von diesem Tempel ist nur noch das Fundament vorhanden.
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Portikus der Dei Consentes
Die Säulen des Portikus, die aus dem 1.Jrh. n.Chr. stammen, tragen korinthische Kapitelle. Nach einer Inschrift wurde das gesamte Bauwerk im Jahr 367 n.Chr. vom Stadtpräfekten Vettius Agorius Praetextatus wieder errichtet. In diesem Bauwerk wurden die Statuen der Dei Consentes (der ratgebenden Götter, wahrscheinlich die 12 Götter des römischen Pantheon) aufbewahrt.
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Tabularium
Die Säulen des Portikus, die aus dem 1.Jrh. n.Chr. stammen, tragen korinthische Kapitelle. Nach einer Inschrift wurde das gesamte Bauwerk im Jahr 367 n.Chr. vom Stadtpräfekten Vettius Agorius Praetextatus wieder errichtet. In diesem Bauwerk wurden die Statuen der Dei Consentes (der ratgebenden Götter, wahrscheinlich die 12 Götter des römischen Pantheon) aufbewahrt.
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Athenaeum
Im Vicus Tusculus befindetet sich dieses Bauwerk, das dem Studium und der Wissenschaft gewidmet war. Dieser Gebäudekomplex wurde unter Domitian erbaut und war der Göttin Athena/Minerva geweiht. Die große Halle war wahrscheinlich eine Bibliothek, die imposanten Nischen (zur Aufbewahrung der Schriftrollen ?) waren über Galerien und Rundwege erreichbar. Kaiser Vespasian war der erste, der staatliche Gehälter für die Lehrer der Redekunst einführte. Es war ihm sehr willkommen, dass Domitian hier eine höhere Bildungsstätte errichtet hat. Dieser Kaiser war es auch, der den Gebäudekomplex über eine Rampe mit der Domus Tiberiana verband.
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Horrea Agrippiana
Folgt man dem Vicus Tusculus weiter, schließen sich an das Athenaeum die Horrea Agrippiana an, die Getreidespeicher des Agrippa.
Via Nova und Horrea Vespasiani
Via Nova
Von dem Geschäftsviertel, dass sich hier während der Kaiserzeit befunden hat, ist wenig geblieben. Es ist aber sicher, dass es hier einen Fischmarkt gab. Das Viertel wurde nach dem großen Brand unter Nero und später seinem Nachfolger Vespasian erbaut. Vor dem Brand befand sich hier ein Wohnviertel mit Häusern bekannter Römer, davon sind nur die Überreste des Haus des Marcus Aemilius Scaurus erhalten geblieben, der dieses Haus 53 v.Chr. an den berüchtigten Volkstribun Publius Clodius Pulcher verkaufte. Auch Cicero hatte hier (neben der domus publica) sein Haus. Via Nova war eine der Stadtstraßen Roms aus republikanischer Zeit. Ihre Breite schwankt zwischen 3,70 und 6,75 m.
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Triumphbogen des Septimius Severus
Dieser Triumphbogen ist zu Ehren der Siege des Septimius Severus über die Parther im Jahr 203 v. Chr. errichtet worden. Er steht an der Stelle, wo die Via Sacra ihren Anstieg zum Kapitol beginnt. Die beiden Hauptseiten (zum Forum und zum Kapitol) sind reich verziert. Die Wandfelder oberhalb der Seitenbögen sind mit großen Relieftafeln ausgestattet, die von den Hauptereignissen des Feldzuges gegen die Parther berichten. Rechts vor dem Triumphbogen (aus Sicht des Forum) steht der Sockel eines Reiterstandbildes des Kaiser Constans II. anläßlich seines Sieges über den Usurpator Magnentius, das im Jahr 352 n.Chr. aufgestellt worden war.
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Domus Publica (Wohnhaus des Pontifex Maximus)
Die domus publica war von 153 v.Chr. (Amtszeit von Publius Cornelius Scipio Nasica) bis 12 v.Chr. (Tod von Marcus Aemilis Lepidus) das Wohnhaus des Pontifex Maximus, auch Caesar lebte hier. Ab Kaiser Augustus wurde das Haus nicht mehr vom Amtsinhaber bewohnt.
Via sacra
Antike Prozessionsstraße aus der Zeit der frühen Republik, die durch das gesamte Forum Romanum vom Titusbogen, durch den Triumphbogen des Septimius Severus bis zum Tempel des Saturn verlief. Ab hier verband der Clivus Capitolinus das Forum mit dem Kapitol. In der Antike war das gesamte Forum eine Fußgängerzone. Die teilweise in der via sacra zu sehenden tiefen Wagenspuren stammen von den schwer beladenen Wagen aus der Zeit danach, die den Marmor der antiken Bauwerke zu den zahllosen Baustellen in Rom beförderten.