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Augustusforum

Geschichte

Vor der Schlacht bei Philippi 42 v.Chr. gegen die Caesarmörder Brutus und Cassius, die in der Schlacht den Tod fanden, hatte sich Augustus in einem Gelübde zum Bau des Forum und des Tempel des Mars Ultor (der "Rächer") verpflichtet. Erst nach 40 Jahren Bautätigkeit fand im Jahre 2 v.Chr. die Einweihung statt. In der Zeit Kaiser Hadrians wurden einige Ausbesserungsarbeiten vorgenommen, die aber mangels fehlender Spuren eher geringfügig gewesen sein müssen. Ausgegraben wurde nur der hintere Teil des Forum während der vordere Teil mit dem Eingangsbereich noch unausgegraben unter der Via dei Fori Imperiali liegt. Das Forum war ca. 125 m lang und 118 m breit. Es diente ausschließlich der Verherrlichung des Kaisers selbst. In der Mitte des Tempelvorplatzes befand sich die Statue des Augustus auf einem Triumphwagen. Eine weitere 14 m hohe Kaiserstatue wurde von Kaiser Claudius hier in einem prächtig dekorierten Saal hinter der linken Portikus aufgestellt.

Das Augustusforum war das Zentrum für alle Aktivitäten, die mit Krieg und Triumph zusammenhingen. Daher versammelte sich auch hier der Senat, um über Krieg oder Frieden zu entscheiden. Die Statthalter der römischen Provinzen opferten hier vor ihrem Aufbruch in die Provinz und hier wurden die Statuen siegreicher Feldherren aufgestellt, die keinen eigenen Triumphzug mehr feiern konnten (da dies in der Kaiserzeit nur noch dem Imperator vorbehalten war).

Rekonstruktion

Teilrekonstruktion des Augustusforum

Bildquelle: http://www.vroma.org/images/mcmanus_images/

Tempel des Mars Ultor

Rekonstruktion des Tempel

Bildquelle: siehe oben

Der aus Carrara-Marmor gebaute Tempel hatte acht 15 m hohe koritnhische Säulen in der Front und ebenso viele an den Seiten. Den Giebel schmückte ein Relief, in dessen Mitte der sich auf eine Lanze stützende Mars stand, neben ihm Venus mit den Eroten und Fortuna. Rechts neben Mars standen die Göttin Roma sowie eine Personifizierung des Tiber. Links neben Venus war Romulus dargestellt sowie die Personifizierung des Palatin. In der Cella wurden Caesars Schwert und die Legionsinsignien, die Crassus an die Parther verlor und Augustus zurückerlangen konnte, aufbewahrt. In der Mitte der breiten Treppe zum Podium befand sich ein Altar mit zwei Brunnen an den Enden. In der Cella standen vor den beiden Längsseiten jeweils 7 Säulen. Den Abschluss der Cella bildete eine Apsis, in der die Kultstatuen standen (wahrscheinlich Mars, Venus und der vergöttlichte Caesar).

Säulengänge und Exedren

Links und rechts des Tempel wurde das Forum durch Säulengänge und die dahinterliegenden Exedren begrenzt. Kaiser Augustus wollte als Wiederhersteller der alten Traditionen und deren Weiterführer verherrlicht werden. Zu diesem Zweck standen unter den beiden Portiken sowie in den beiden Exedren Statuen großer Heroen und Persönlichkeiten der römischen Geschichte, wie Aeneas (der aus Troja kam) und sein Sohn Iulus, Romulus, die Könige von Alba Longa sowie die größten Köpfe der Römischen Republik.

Saal hinter linkem Portikus

Blick in den Saal mit der Augustusstatue

An der Wand ist der Statuensockel noch gut zu erkennen.

Hier hinter dem linken Portikus befand sich ein reich geschmückter und dekorierter Saal mit einer 14 m hohen Statue des Kaiser Augustus. Sie wurde von Kaiser Claudius aufgestellt. Zwei Flächen an den Seitenwänden trugen laut Schilderung des Martial Gemälde mit Alexander dem Großen und den Diioskuren sowie der Siegesgöttin einerseits und Alexander auf einem Triumphwagen andererseits. Auf beiden Bildern wurde Alexander mit den Gesichtszügen des Augustus dargestellt.